Freiburger Polizei lässt «Heiler-Ring» auffliegen
Nach der Festnahme eines angeblichen Heilers im Dezember 2024 im Kanton Freiburg ist die Polizei auf ein organisiertes Netzwerk gestossen. Die Beteiligten sollen mit falschen spirituellen Versprechungen über 400'000 Franken ergaunert haben.
Der 31-jährige Guineer wurde im Dezember 2024 festgesetzt. Er befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft, wie die Freiburger Kantonspolizei am Donnerstag mitteilte.
Im Rahmen der Ermittlungen stiess die Polizei auf zwei weitere mutmassliche Betrüger, einen 35-jährigen Mann aus Guinea und einen 31-jährigen Franzosen.
Die drei Männer werden verdächtigt, in 19 Fällen, hauptsächlich im Kanton Freiburg und in der Westschweiz, Opfer betrogen zu haben. Die Männer betrieben mehrere Webseiten, auf denen sie ihre Dienste als «Medium» anpriesen. Sie versprachen Linderung bei Liebeskummer, die Lösung familiärer Konflikte und Ähnliches.
Hatte ein Opfer angebissen, übten die mutmasslichen Täter Druck aus und schüchterten die sich ohnehin schon in einer labilen Lage befindlichen Personen ein. Die Männer versprachen zudem, dass das bezahlte Geld nach Abschluss des Rituals zurückgegeben werde, was aber laut Polizei nicht geschah.
Zur Verschleierung der Geldflüsse instrumentalisierten die Männer eine 40-jährige Schweizerin, die zuvor selbst Opfer der Tätergruppe war. Die Frau eröffnete ein Bankkonto, das für Transaktionen verwendet wurde und sie holte Bargeld bei Opfern ab, um es den Tätern zu übergeben.
Alle involvierten Personen werden unter anderem wegen gewerbsmässigen Betrugs angezeigt. Bis zum Vorliegen eines rechtskräftigen Urteils gilt die Unschuldsvermutung. (sda)
