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Was es mit dem Impfstoff genau auf sich hat, erfährst du hier:
Der RNA-Impfstoff mRNA-1273 soll eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent haben.
Die Phase-III-Studie zum RNA-Impfstoff mRNA-1273 von Moderna umfasste insgesamt 30'000 Probanden. Die Hälfte davon hat den Impfstoff erhalten, die andere Hälfte fungiert als Kontrollgruppe und bekam ein Placebo-Mittel.
Insgesamt erkrankten bislang 95 Studienteilnehmer an der Krankheit Covid-19. Davon entfielen nur 5 Fälle auf die tatsächlich geimpften Probanden, 90 Fälle wurden in der Kontrollgruppe diagnostiziert. Dabei geht es darum, inwieweit der Impfstoff die Krankheit verhindern kann.
Moderna setzt bei dem mRNA-Impfstoff auf eine neuartige Technologie. Die mRNA ist eine Art Biomolekül, welche die Bauanleitung für Proteine in sich trägt. Die Bauanleitung informiert den menschlichen Körper, wie er ein Virus-Protein herstellen soll. Bildet sich das Protein, wird es vom Immunsystem als artfremdes Eiweiss erkannt. Das Immunsystem produziert Antikörper gegen das Virus und bereitet so den Körper auf den Kampf gegen die Infektion vor.
Swissmedic hat den Impfstoff von Moderna nur befristet zugelassen. Das hängt mir den vorhandenen Daten zur Wirkungsdauer zusammen. Es ist noch unklar, wie lange die Schutzwirkung sei. Die vorhandenen Daten zeigten, dass die Wirkung drei Monate anhalte.
Wahrscheinlich hält die Impfung viel länger, aber genau weiss man das noch nicht. Es fehlen noch Daten zum Thema Schwangerschaft und bei der Wirksamkeit. Die Firmen sind daran, diese Studien durchzuführen. Sobald die Daten da seien, könne über eine unbefristete Zulassung diskutiert werden, sagt der Bund. Im Moment sei das Nutzen/Risiko-Verhältnis aber positiv zu bewerten, weswegen der Impfstoff befristet zugelassen werden konnte.
Die aktuellen Corona-Impfstoffkandidaten von Moderna und Pfizer/Biontech sind die ersten mRNA-Impfstoffe, die entwickelt und getestet wurden und kurz vor der Zulassungsprüfung stehen. Der Wissensstand sei deshalb noch nicht so gross wie bei anderen Impfstofftypen, sagt Jürg Utzinger, Direktor des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts, im watson-Interview. Und ergänzt: «Die Forschung arbeitet da – trotz der Neuartigkeit der Technologie – nach höchsten ethischen und wissenschaftlichen Standards, damit die Sicherheit gewährleistet ist.»
In der Moderna-Phase-III-Studie hatten einige der Probanden nach Verabreichung der Impfung kleinere Nebenwirkungen, wie etwa Müdigkeit, Muskel- oder Kopfschmerzen – jedoch waren diese von kurzer Dauer.
Der Bund hat sich 7.5 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffes gesichert. Entscheidend ist aber vor allem, wie sie letztlich an die Bevölkerung verteilt werden können.
Eine erste Lieferung von 200'000 Dosen des Covid-19-Impfstoffs von Moderna für die Schweiz wird bis Mittwoch, 13. Januar, eintreffen.
Der Impfstoff geht an die Armeeapotheke, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Die Armeeapotheke verteilt das Vakzin an die Kantone.
Weitere Lieferungen würden in regelmässigen Abständen folgen. Die Impfstoffverfügbarkeit in der Schweiz werde damit in den nächsten Monaten ansteigen. «Bis im Sommer sollen sich alle impfen lassen können, die dies möchten», schrieb das BAG.
Der Impfstoff von Moderna ist vergleichsweise lange bei normaler Kühlschranktemperatur lagerbar. Man gehe davon aus, dass das Mittel mRNA-1273 30 Tage lang bei Temperaturen von 2 bis 8 Grad stabil bleibe, heisst es in einer Moderna-Mitteilung vom Montag.
(aeg/cki/sda)