29 Milliarden Dollar. Das ist der Reingewinn der UBS aus den zweiten Quartalszahlen 2023, wie die Grossbank am Donnerstagmorgen bekannt gab.
8,9 Milliarden Dollar. Das ist der Vorsteuerverlust der Credit Suisse im selbigen Zeitrahmen. Zusammen mit den Zahlen gab die UBS am Donnerstag auch bekannt: Die Marke Credit Suisse wird für immer verschwinden. Und mit ihr 3000 Stellen in der ganzen Schweiz.
Die Reaktionen auf die Präsentation der Ergebnisse liessen nicht lange auf sich warten. Während linke Parteien von einer schlechten Lösung des Bundesrats sprechen, findet Mitte-Rechts, dass es hätte schlimmer kommen können.
Für die Grünen ist die «vollständige Integration der Credit Suisse bedauerlich, aber nicht überraschend», wie die Partei in einer Mitteilung schreibt. Bundesrätin Karin Keller-Sutter habe es verpasst, die Rettung der CS an Bedingungen zu knüpfen.
Freiburger Grüne-Nationalrat Gerhard Andrey spricht gegenüber watson sogar von einem Skandal:
Für die Grünen sind die «volkswirtschaftlichen Risiken, die von der neuen Megabank ausgehen, nicht mehr tragbar». Deshalb fordert die Partei, dass die Politik nachträglich dafür sorgen muss, dass die Risiken verkleinert werden: «durch die Einführung eines Trennbanksystems, durch höhere und klimagewichtete Eigenkapital- und Liquidiätsanforderungen, durch die Abgeltung der Staatsgarantie und durch die Verknüpfung dieser Staatsgarantie an soziale und ökologische Auflagen».
SP-Co-Präsident Cédric Wermuth meldet sich zum CS-Verschwinden auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter: «Haupteffekt der ganzen Übung sind gigantische Gewinne für die UBS, die Kosten fallen über Stellenabbau am Ende bei der Allgemeinheit ein. Spätestens jetzt ist klar: Der Bundesrat hat eine sehr schlechte Lösung gewählt.»
Die Pressekonferenz der #UBS bestätigt den Verdacht: Haupteffekt der ganzen Übung sind gigantische Gewinne für die UBS, die Kosten fallen über Stellenabbau am Ende bei der Allgemeinheit ein. Spätestens jetzt ist klar: Der Bundesrat hat eine sehr schlechte Lösung gewählt.
— Cédric Wermuth (er/ihm) (@cedricwermuth) August 31, 2023
Für GLP-Präsident Jürg Grossen war die CS-Entwicklung so zu erwarten.
Grossen weist darauf hin, dass neben der internationalen CS auch die CS Schweiz hohe Verluste eingefahren habe.
Den angekündigten Stellenabbau bedauert der GLP-Präsident, doch es seien «nicht so viele wie befürchtet».
Er sei überzeugt, dass man die «Bankenfachleute, welchen über die nächsten Jahre gekündigt werde, im Markt unterbringen könne». Denn aktuell seien rund 4000 Stellen im Bankensektor mehr ausgeschrieben, als es Stellensuchende gebe. Und, so Grossen:
Auf Anfrage von watson sagt Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter aus Basel-Land:
Der Stellenabbau hätte somit nicht verhindert werden können. «Ich gehe davon aus, dass die UBS den Stellenabbau mit der nötigen sozialen Abfederung macht», sagt Schneider-Schneiter.
Gleichzeitig sei der hohe Gewinn der UBS absehbar gewesen, doch dieser sei «auch mit Risiken verbunden in Bezug auf Klagen». Eine Endbeurteilung könne man erst in ein paar Jahren machen, wenn der Übernahmeprozess vollzogen sei, so die Mitte-Nationalrätin.
FDP-Parteipräsident Thierry Burkart verteidigt auf Anfrage die Lösung von Finanzministerin Karin Keller-Sutter:
Burkart bedauert jedoch den hohen Stellenabbau:
Der FDP-Präsident betont, dass der Stellenabbau sozialverträglich umgesetzt werden müsse. Und zum hohen Gewinn der UBS meint Burkart: «Der Gewinn der UBS ist vor allem auf die Buchgewinne der CS-Übernahme zurückzuführen. Die Integration der Credit Suisse in die UBS verursacht aber auch hohe Kosten, welche die UBS stark belasten.»
Die SVP äussert sich via ihren Fraktionspräsidenten Thomas Aeschi auf dem Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter: «Der CS Schweiz Buchwert, der zur Rechtfertigung der Notrechts-Anwendung von Bundesrätin Karin Keller-Sutter kleingeredet wurde, kommt ein letztes Mal zum Vorschein.»
UBS weist Reingewinn von $ 29 Mia. aus (NACH Goodwill-Abzug aus CS-Übernahme von $ 29 Mia.!). Hier kommt der CS Schweiz Buchwert, der zur Rechtfertigung der Notrechts-Anwendung von Bundesrätin #KarinKellerSutter @efd_dff kleingeredet wurde, ein letztes Mal zum Vorschein. pic.twitter.com/JDCHKbFA6h
— Thomas Aeschi (@thomas_aeschi) August 31, 2023
Tja liebe Millenials, an dem Tag an dem wir die politische Macht übernehmen, werden wir als Erstes nicht das Klimaretten, das marode Bildungswesen sanieren oder endlich Wohnraum bauen, sondern unseren letzen Cent in das kollabierende Projekt stecken welches uns die Boomer/GenX noch kurz vor dem Sargnagel hinterlassen haben.
Eigentlich wärs besser wir erschiessen uns schon vorher. Es hat echt keinen Zweck mehr.