Der Kanton Basel-Landschaft schickt mit Maya Graf (Grüne) erstmals eine Frau in den Ständerat. Die bisherige Nationalrätin erzielte 2093 Stimmen mehr als ihre Konkurrentin Daniela Schneeberger (FDP).
Die 57-jährige Maya Graf machte im zweiten Wahlgang 32'581 Stimmen, ihre 52-jährige Konkurrentin Daniela Schneeberger (FDP) 30'488 Stimmen. Somit wird Maya Graf, die dem Nationalrat seit 2001 angehört und diesen als erste Grüne 2012/2013 präsidierte, Nachfolgerin des Sozialdemokraten Claude Janiak. Der 71-Jährige war nach acht Jahren im National- und zwölf Jahren im Ständerat nicht mehr angetreten.
Die gewählte Ständerätin Maya Graf (Grüne) nimmt von Landschreiberin Elisabeth Heer Dietrich das Wahlergebnis und Gratulationen entgegen. Details: https://t.co/RrWCJO4D95 pic.twitter.com/RcpzUF5PBS
— Kanton BL (@Kanton_BL) November 24, 2019
Dass die Sozialdemokraten den einzigen Baselbieter Ständeratssitz verlieren, war schon am 20. Oktober nach dem ersten Wahlgang klar. SP-Nationalrat Eric Nussbaumer nahm sich aus dem Rennen, nachdem er hinter Graf und Schneeberger auf dem dritten Platz gelandet war. Im zweiten Wahlgang konnte die Sozialarbeiterin und Biobäuerin Graf auf die Unterstützung der SP und EVP zählen, auch diverse CVP-Exponenten sicherten ihr die Unterstützung zu.
Im Kanton Aargau sorgte der zweite Wahlgang für wenig Überraschungen. Bereits früh war klar, dass die beiden Favoriten Thierry Burkart (FDP) und Hansjörg Knecht (SVP) das Rennen machen würden.
Die Grüne-Kandidatin Ruth Müri konnte in städtischen Gemeinden mehr punkten. Die vierte Kandidatin im Bunde, Marianne Binder-Keller (CVP) trat als Alternative für die politische Mitte an. Doch auch sie konnte nicht viel gegen Knecht und Burkart ausrichten. Binder-Keller platzierte sich auf Rang drei - rund 12'000 Stimmen hinter Knecht.
Die Schwyzer CVP kehrt nach achtjähriger Pause in den Ständerat zurück. Die Stimmberechtigten haben im zweiten Wahlgang Othmar Reichmuth (CVP) den Vorzug gegenüber Pirmin Schwander (SVP) gegeben. Reichmuth löst den zurücktretenden Peter Föhn (SVP) ab.
Im ersten Wahlgang war in Schwyz bereit der Bisherige Alex Kuprecht (SVP) bestätigt worden.
Der am Sonntag komplettierte Ständerat, der sich Anfang Dezember erstmals ans Werk macht, ist grüner, jünger und weiblicher. 12 Frauen sitzen neu im Stöckli, so viele wie noch nie. Das Gleichgewicht der beiden Kammern wurde jedoch insgesamt nicht umgestossen. Der Ständerat bleibt eine Mitte-Rechts-Bastion.
Das Gesamtergebnis in der Kleinen Kammer ist ein Abbild der Entwicklung im Nationalrat, wenn auch in abgeschwächter Form. Die Grünen haben ihre Präsenz sitzmässig verfünffacht (+4 Sitze), die Frauen haben ihre Sitzzahl verdoppelt, und das Durchschnittsalter im Stöckli ist gesunken.
Insgesamt fand eine echte Blutauffrischung statt, 22 neue Mitglieder sitzen im Stöckli. 19 bisherige Ständerätinnen und Ständeräte hatten nicht mehr kandidiert, dazu wurden mit Werner Hösli (SVP/GL), Beat Vonlanthen (CVP/FR) und Filippo Lombardi (CVP/TI) deren drei abgewählt.
Grösste Verliererin ist die SP, die drei ihrer 12 Sitze einbüsste. Dies hat auch damit zu tun, dass sie von allen Parteien weitaus am meisten Sitze ersetzen musste, sieben Bisherige traten nicht mehr an. Die CVP hatte vier, die FDP ebenfalls vier angekündigte Abgänge, die SVP deren zwei.
(ohe/sda)