Peach Weber sang 1996 «nachäm rägnä, chunts go schiffe, nachem schiffe, do seichts ... in der Schweiz, in der Schweiz, in der Schweiz». Auch wenn der Komiker damals vor allem den Sommer besang, trifft der Song fast drei Jahrzehnte später erneut ins Schwarze.
MeteoSchweiz hat noch nie so viel Regen gemessen wie in den letzten zwei Monaten. Vom 1. bis zum 25. November regnete es fast jeden Tag, dann ab Anfang Dezember wieder, wie «24 Heures» mit Berufung auf das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie schreibt. «Auf der Alpennordseite und im Wallis fiel an manchen Orten doppelt oder sogar dreimal so viel Regen wie üblicherweise im November», führte Meteorologe Elie Kirchner aus.
Apropos #Regen ☔ Vor einer Woche wurde in #Luzern eine der längsten Niederschlagsperioden seit Beginn der automatischen Messungen 1981 registriert. Laut der Auswertung unserer Klimaabteilung fiel von DO, 30.11. bis SA, 02.12.2023 während 66 Std. anhaltend #Niederschlag. pic.twitter.com/u7amqPNmrh
— MeteoSchweiz (@meteoschweiz) December 8, 2023
Fast alle Wetterstationen auf der Alpennordseite verzeichneten «Rekordwerte». Seit dem 15. Oktober fielen beispielsweise in Sitten 334 Millimeter Regen, in Freiburg 377 mm, in Genf 478 mm und in Pully VD sogar 572 mm.
Doch damit sind die Stationen nicht die nassesten in den letzten zwei Monaten. Wir haben bei MeteoSchweiz nachgefragt, wo es in dieser Zeit am meisten Niederschlag gab. Berücksichtigt wurden dabei Regen und Schnee.
MeteoSchweiz betreibt rund 160 automatisierte Messestationen, dazu rund 100 Niederschlagsmessstationen und zirka 250 Orte, an welchen noch «manuell» Wetterdaten aufgenommen werden. Von diesen rund 500 Standorten haben wir hier die 25 mit dem meisten und wenigsten Niederschlag auf einer Karte dargestellt:
Der Ort mit dem meisten Niederschlag in den letzten zwei Monaten war – wenig verwunderlich – der Säntis. Der Berg im Alpstein gilt sowieso als niederschlagsreichster Ort der Schweiz und verzeichnet im jährlichen Durchschnitt rund 2800 Millimeter Niederschlag – auf 2500 Metern über Meer fällt da immerhin einiges davon auch als Schnee an. Alleine in den letzten zwei Monaten waren es 1290 Millimeter, also nicht ganz die Hälfte der durchschnittlichen Jahreswerte.
Hinter dem ikonischen Berg folgen mit einigem Abstand diverse Messstationen in der Westschweiz im Waadtländer Jura und den Freiburger und Berner Alpen. Ein weiterer «Niederschlags-Hotspot» befand sich seit Oktober in Glarus/Schwyz.
Auch wenn kein Ort im Land zuletzt oft die Sonne sah, so gibt es doch Regionen, welche immerhin deutlich weniger Niederschlag erhielten. Am «trockensten» war es in dieser Phase in der Region Basel. Die Nordwestschweiz belegt mit Binningen und Riehen gleich zwei Podestplätze.
In Binningen fällt von September bis Dezember normalerweise pro Monat zwischen 65 und 75 Millimeter Niederschlag. In zwei Monaten also rund 140 Millimeter – zuletzt waren es hier mit 226 Millimetern immer noch deutlich mehr.
Dahinter folgen Ortschaften im Oberwallis und Graubünden. Wie die Karte oben zeigt, waren diese Gebiete von deutlich weniger Niederschlag betroffen – wobei man sich in den Bergstationen vor allem in den letzten Wochen natürlich über viel Schnee freuen konnte. In Saas-Fee beispielsweise liegt aktuell deutlich mehr Schnee als noch vor einem Jahr, obwohl es in den letzten Tagen bis weit nach oben regnete, weil die Temperaturen zu hoch lagen. Das ist für die Jahreszeit eher ungewöhnlich.
Nun ist aber fertig Regenwetter: Ab heute Freitag erreicht uns das Hoch Fiona und beschert uns am Wochenende und wohl auch noch anfangs Woche trockene und sehr sonnige Tage. Aber Vorsicht: Peach Weber wusste schon Ende des letzten Jahrtausends:
Spoiler alert:
Einer feuchtfröhlichen Weihnacht steht wohl nichts im Wege......
In der Wetter Rekordliste fehlt noch ein Ort:
Noch nie hat es in Olten so wenig Nebel gegeben wie 2023. Das kann nur bedeuten, dass der EHCO doch noch einmal aufsteigt.