Schweizer Bauern erhalten EU-Subventionen – Kritik der deutschen Landwirte
Dank eines alten Deals können Schweizer Bauern in Deutschland Getreide anbauen und dieses kostenfrei über die Grenze in die Schweiz bringen.
Ein Abkommen aus dem Jahr 1958 erlaubt es Bauern aus Deutschland und der Schweiz, Waren aus einem zehn Kilometer breiten Grenzstreifen zollfrei ins eigene Land zu bringen. So soll den Bauern die Arbeit erleichtert werden.
Heute profitieren fast nur noch Schweizer Landwirte davon, da es für die Schweizer, durch ihre höheren Löhne, einfacher ist, das Ackerland zu bezahlen. Schweizer Bauern bauen in Deutschland also günstiger an, nehmen die Ernte zollfrei über die Grenze und verkaufen sie in der Schweiz zu höheren Preisen. Dies berichtet der Blick.
Mittlerweile werden 5700 Hektar Land im süddeutschen Grenzgebiet von Schweizern Bauern bepflanzt. Dabei gehen auch EU-Direktzahlungen an Schweizer Bauern.
Laut dem Blick gingen im Jahr 2024 766'837 Euro an rund 80 Schweizer Betriebe. Dabei handelt es sich um Gelder der «Gemeinsamen Agrarpolitik» der EU.
Am stärksten betroffen von den eingeführten Waren ist dabei der Kanton Schaffhausen. Vereinzelt seien auch die Kantone Aargau, Zürich und Basel-Stadt betroffen.
Subventions-Auszahlungen
Die mit Abstand höchsten Einzelförderungen gingen dabei an einen Bauern aus Schaffhausen, wie sich aus einer Tabelle der Deutschen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung lesen lässt.
Sie gingen an einen Bauern aus Schleitheim, Schaffhausen, dem 71'597 Euro überwiesen wurden.
Die Subventionen werden für den Landwirtschaftsschutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung ausgezahlt. Wie viel Geld ein Betrieb erhält, hängt von der Grösse der bewirtschafteten Fläche ab.
Kritik aus Deutschland
Mit den hohen Subventionen der Schweizer Bauern entstehe eine doppelte Förderung für diese, kritisieren deutsche Landwirte.
Politiker aus dem Grenzbundesland Baden-Württemberg fordern, dass deutsche Landwirte dieselben Bedingungen erhalten.
Die Schweizer Bauern halten gegen die Forderungen. Sie argumentieren, dass für ihre Felder in Deutschland keine doppelten Subventionen von deutschen Landwirten bezogen werden können. Zudem argumentieren sie, dass das Geld an eine Reihe von Standards gebunden sei. (nib)
