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Umfragen zur Abstimmung im September 2024: Das sagen die Prognosen

Umfrage-Hammer: BVG-Reform droht Totalabsturz ++ Spannendes Rennen bei der Biodiversität

Am 22. September 2024 stehen in der Schweiz zwei Vorlagen auf dem Abstimmungs-Programm. Einerseits geht es um die Initiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft» (Biodiversitätsinitiative), andererseits muss die Schweiz über eine Reform der beruflichen Vorsorge (BVG) befinden. Das sagen die Umfragen.
14.08.2024, 06:0614.08.2024, 07:42
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Biodiversitätsinitiative

Nisthilfen Biodiversität Garten
Der Schweizer Umweltschutz soll mit der Biodiversitätsinitiative gestärkt werden.Bild: Shutterstock

Darum geht es: Die Initiantinnen und Initianten finden, der Schutz von wertvollen Biotopen gehe in der Schweiz nicht weit genug. Sie wollen im Schutz der Arten besonders die Kantone stärker in die Pflicht nehmen, um Landschaften und Ortsbilder zu bewahren.

Das sagen die Umfragen:

Tamedia/20 Minuten, 14.8., 1. Umfrage

In der ersten Abstimmungsumfrage von Tamedia/20 Minuten schneidet die Biodiversitätsinitiative positiv ab, wenn auch knapp: Sie wurde von 51 Prozent der befragten Stimmberechtigten knapp befürwortet.

Die Initiative wurde von der Anhängerschaft der Grünen der SP, sowie der GLP unterstützt. Auffallend war, dass Frauen mit 59 Prozent der Vorlage eher zustimmten als Männer mit lediglich 43 Prozent.

Die Befürwortenden überzeugten insbesondere zwei Argumente: Zum einen sei ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten gefährdet oder bereits ausgestorben und Biodiversität beuge diesem Artensterben vor. 42 Prozent der Befragten, davon mehrheitlich Wählende der FDP-Basis, wie auch Wählende der Mitte und SVP, sprachen sich klar gegen die Vorlage aus.

Wichtigstes Argument für die Gegnerschaft war, dass bei mehr Landwirtschaftsfläche für die Biodiversität mehr Nahrungsmittel aus dem Ausland importiert werden müssten.

BVG-Reform

Zwei ältere arbeitene Frauen. (Alte Frau, Arbeit, Helm)
In der Schweiz steht eine Reform der beruflichen Vorsorge an.Bild: Shutterstock

Darum geht es: Die berufliche Vorsorge (2. Säule) dient in der Schweiz zusätzlich zur AHV (1. Säule) als finanzielle Absicherung im Alter. Die neue BVG-Reform sieht Massnahmen vor, damit viele Geringverdienende später eine höhere Rente erhalten. Dafür sollen Arbeitnehmende und Arbeitgeber jeden Monat höhere Sparbeiträge einzahlen.

Das sagen die Umfragen:

Tamedia/20 Minuten, 14.8., 1. Umfrage

Die BVG-Reform stösst bei den Stimmberechtigten bereits jetzt auf sehr wenig Zustimmung. 59 Prozent lehnten die Vorlage in der ersten Umfrage von Tamedia/20 Minuten ab. 33 Prozent der knapp 11'900 Befragten waren dafür. Die Vorlage fand zum Umfragezeitpunkt am 7. und 8. August allerdings bei der Basis keiner Partei eine Mehrheit.

Es zeichnete sich aber ab, dass bei der Wählerschaft der SP, der Grünen, Mitte und SVP die Tendenz zur Ablehnung grösser war. Zudem zeigte die Auswertung, dass hauptsächlich Wählende im Alter von 50 bis 64 Jahren sich gegen die Vorlage aussprachen. Diese Altersgruppe machte 71 Prozent der Nein-Stimmenden aus. Auch die jüngere Wählerschaft im Alter von 18 bis 34 war mehrheitlich gegen die Reform.

Für die Gegnerschaft überwog das Argument, dass mit der BVG-Reform die obligatorischen Lohnabzüge in einigen Fällen erhöht würden, während die Senkung des Mindestumwandlungssatzes bei manchen Versicherten zu Rentenkürzungen führe.

Obwohl die 33 Prozent der Befürwortenden der Überzeugung waren, dass besonders Frauen und Menschen mit niedrigerem Einkommen von einem Ja profitieren würden, fand sich bei den Frauen gegenüber den Männern keine Mehrheit. Beide Geschlechtergruppen waren gleichermassen mit 21 Prozent dafür.

(leo/con/sda)

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Komitee: Kantonale Tierschutzvereine von Bern und Aargau sowie Antisemiten
Abgestimmt am: 20.08.1893
Inkrafttreten am: 22.12.1893
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157 Kommentare
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Glücklich
14.08.2024 07:16registriert August 2022
‚Obwohl die 33 Prozent der Befürwortenden der Überzeugung waren, dass besonders Frauen und Menschen mit niedrigerem Einkommen von einem Ja profitieren würden, fand sich bei den Frauen gegenüber den Männern keine Mehrheit. Beide Geschlechtergruppen waren gleichermassen mit 21 Prozent dafür.‘

Wie genau profitieren den die Menschen mit niedrigem Einkommen? Sie werden während ihrem Arbeitsleben noch weniger Geld zur Verfügung haben und dann im Rentenalter eine ganz kleine BVG- Rente erhalten. Diese wird ihnen kaum bis gar nichts bringen.

Ein Überdenken der gesamten Altersvorsorge muss her …
14010
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Glücklich
14.08.2024 07:26registriert August 2022
‚Die Befürwortenden überzeugten insbesondere zwei Argumente: Zum einen sei ein Drittel der Tier- und Pflanzenarten gefährdet oder bereits ausgestorben und Biodiversität beuge diesem Artensterben vor.‘

Ich werde Ja- Stimmen. Viele Arten sind direkt voneinander abhängig, stirbt ein Teil wird auch früher oder später der ‚Abhängige‘ aussterben, usw..

Zuwenig wird seitens Politik gemacht um diesem langsamen Sterben entgegen zutreten.
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caro90
14.08.2024 07:25registriert November 2015
Wenn deutlich weniger Fleisch gegessen werden würde, bräuchte es auch weniger Land für den (Futtermittel-)Anbau und Vieh. Somit hätte es mehr Platz für Nahrungsmittel-Anbau UND Biodiversität. Es wäre gut für den Planeten, die Tiere und für unsere Gesundheit.

Die Biodiversitätskrise ist - zumindest bei uns - deutlich wahrnehmbar. Genauso wie die Klimakrise.

Zudem ist es nicht wahr, dass die Initiative zu starr ist. Es ist wichtig, dass wir mehr für die Biodiversität tun.
Von mir gibt es ein klares JA.
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