Es ist nach 22 Uhr am Montagabend, als sich der Stau vor dem Grenzübergang Koblenz auflöst. Rheinaufwärts, aus Richtung Bad Zurzach und Rietheim, stehen nur noch 20 Fahrzeuge an, um über die Zollbrücke auf die deutsche Seite nach Waldshut zu gelangen. Die meisten mit Autokennzeichen WT – Landkreis Waldshut. Auf der anderen Seite, aus Richtung Klingnau, hatte sich der Stau um Punkt 21.37 Uhr aufgelöst.
Morgens um 8 Uhr hatte Deutschland im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus die Grenze, wie am Sonntag angekündigt, teilweise geschlossen. Ausgeschlossen von der Massnahme waren der Warenverkehr und Grenzgänger. Jeden Tag fahren Tausende Deutsche über die Rheinbrücke nach Koblenz, um in der Schweiz ihrer Arbeit nachzugehen. Über 14'000 Autos und über 1000 Lastwagen passieren das Nadelöhr über den Rhein täglich.
Am späten Nachmittag kehren die Grenzgänger wieder zurück nach Deutschland. Da hatte ihr Staat das Regime bereits weiter verschärft. Die Bundespolizei schloss die kleineren Grenzübergänge etwa bei Bad Zurzach und Kaiserstuhl komplett. Im Aargau blieben nur Koblenz, Laufenburg und Rheinfelden passierbar. In Koblenz bildeten sich 5 respektive 8 Kilometer lange Staus in beide Richtung Klingnau respektive Bad Zurzach, zudem verstopfte sich auch die Strasse ins Dorf. Wegen der Grenzkontrollen auf beiden Seiten kamen die Autofahrer nur sehr langsam vorwärts.
«Der Stau war unglaublich», sagt ein Koblenzer. Das muss etwas heissen. Denn lange Staus sind für die Bewohner des Grenzdorfes keine Seltenheit. Nachmittags werden die Staus von Tausenden Grenzgängern verursacht, gerade samstags von Schweizer Einkaufstouristen. Dass diese nun wegfallen, ist angesichts des Verkehrschaos', das die Grenzkontrollen verursachten, ein schwacher Trost. (aargauerzeitung.ch)