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Bundesrat Jans über Ende der Facebook-Faktenchecker «beunruhigt»

Bundesrat Jans über Ende der Facebook-Faktenchecker «beunruhigt»

09.01.2025, 12:5709.01.2025, 13:57
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Das angekündigte Ende der Faktenchecker bei Facebook in den USA ist für Bundesrat Beat Jans «beunruhigend». Die Ankündigung von Marc Zuckerberg habe ihn überrascht, sagte der SP-Politiker am Donnerstag vor dem Schweizer Verlegerverband.

Swiss Federal councillor Beat Jans speaks at a press conference on the conclusion of negotiations between Switzerland and the EU, in Bern, Switzerland, on Friday, on December 20, 2024. (KEYSTONE/Antho ...
Bundesrat Beat Jans bereiten die Entwicklungen bei Meta Sorgen.Bild: keystone

Nur pessimistisch ist Jans wegen der Ankündigung aber nicht. Dass die Big-Tech-Plattformen nicht mehr bereit seien, Wahres von Unwahrem zu trennen, sei am Schluss vielleicht eine Chance für die traditionellen Medien, sagte der Justizminister.

Irgendwann werde dies die Bevölkerung spüren, dann brauche es eine Gegenbewegung. Sein eigener X-Account sei bereits heute eine «ziemliche Müllhalde», sagte Jans.

Meta-Chef Marc Zuckerberg hatte diese Woche angekündigt, bei der Verbreitung von Falschbehauptungen auf seinen Plattformen künftig weniger stark einzugreifen. Beschränkungen bei kontroversen Themen wie Migration sollen aufgehoben werden.

Statt auf Faktenchecker will sich Meta künftig darauf verlassen, dass Nutzer selbst Bewertungen zu geposteten Äusserungen abgeben, sogenannte «Community Notes». Zuckerberg folgt damit dem Beispiel von Elon Musk und seiner Plattform X, vormals Twitter. (dab/sda)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pummelfee
09.01.2025 13:50registriert Mai 2020
Zuckerberg will sich nur bei Trump anbiedern und hat etwas gefunden, dass jenem gefällt. Ich sehe mich gerade sehr darin bestätigt, keine Accounts auf FB, X, Instagram etc zu haben. Es lebt sich so wesentlich unaufgeregter und leichter.
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Linus Luchs
09.01.2025 13:56registriert Juli 2014
«Community Notes» bedeuten letztlich die Aufhebung des Faktenchecks, denn die Social-Media-Plattformen sind ja darauf ausgelegt, dass die Communities innerhalb der jeweiligen Bubbles kommunizieren. Zuckerberg fällt vor der neuen US-Regierung auf die Knie und öffnet den Fake-News-Schleudern die Tore. Damit gesellt er sich zu Musk und Bezos. Zu den Techfaschos.
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Gurgelhals
09.01.2025 14:03registriert Mai 2015
Da ist seine Amtskollegin Karen Thatcher-Sutter offensichtlich aber ganz anderer Meinung. Die fand es ja eine grossartige Idee, für ihr Präsidialjahr extra eine Präsenz auf Xshitter zu eröffnen...

Aber da haben sich offensichtlich die Techbro-Libertären und die FDP-Libertären gefunden.
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