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Bundesrat will eigenes Netz für Krisen-Kommunikation schaffen

Bundesrat hat genug von Ausfällen und will jetzt eigenes Netz für Krisen-Kommunikation

22.12.2023, 10:3822.12.2023, 11:17
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In der Schweiz sollen Rettungs- und Schutzorganisationen wie Polizei, Feuerwehr und Sanität für Krisen ein eigenes, sicheres Netz für die Kommunikation erhalten. Der Bundesrat hat das Verteidigungsdepartement angewiesen, eine Vernehmlassungsvorlage auszuarbeiten.

Warum braucht's das?

Die Einsatzorganisationen müssten im Alltag und in Krisen mobil kommunizieren und grosse Datenmengen wie Bilder und Videos austauschen können, teilte der Bundesrat am Freitag mit. Das Netz soll auch funktionieren, wenn die normalen Mobilfunknetze überlastet oder kaputt sind, etwa nach Katastrophen, einem Cyberangriff oder einem Terroranschlag. Ein einheitliches System, das die mobile breitbandige Sicherheitskommunikation für Bund, Kantone und Dritte in allen Lagen garantiere, fehle zurzeit in der Schweiz.

Wie schnell kommt das?

Das neue mobile Sicherheitskommunikationssystem (MSK) soll die Infrastruktur kommerzieller Telekomanbieter nutzen und mit Elementen wie Notstrom ergänzen. So lasse sich die mobile Datenkommunikation für Bund, Kantone und Dritte in allen Lagen sicherstellen, hiess es. Die Notfallorganisationen könnten mit einem MSK ihre Aufgaben nicht nur bei Katastrophen oder Terroranschlägen besser wahrnehmen, sondern sich bereits im Alltag auf eine sichere breitbandige Kommunikation verlassen können.

Das neue Netz soll gestaffelt umgesetzt werden. So können nach Ansicht des Bundes neue technologische Entwicklungen berücksichtigt werden.

Das geplante MSK soll das vom Parlament im Jahr 2019 beschlossene nationale sichere Datenverbundnetz (SDVN+) nutzen und ab 2030 schrittweise das Sicherheitsfunksystem Polycom ersetzen.

Noch offen ist, ob das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) oder die Kantone die Federführung bei dem Projekt haben sollen. Für den Bundesrat ist offenbar beides vorstellbar. Er will beide Varianten in die Vernehmlassung geben. Die Vernehmlassungsvorlage soll bis Mitte 2024 vorliegen.

In der Schweizer Sicherheitskommunikation kam es in den vergangenen Jahren mehrfach zu Problemen. Die 2016 initiierte Erneuerung des Blaulicht-Funknetzes Polycom kam nur schleppend voran. Bei dem Kommunikationssystem, über das Behörden und Blaulichtorganisationen kommunizieren, wurden etwa die hohen Sicherheitsanforderungen unterschätzt. Polycom wurde von Bund und Kantonen zwischen 2001 und 2015 aufgebaut. Der Betrieb soll bis mindestens 2035 sichergestellt sein.

(dsc/sda)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ingmarbergman
22.12.2023 11:34registriert August 2017
„Der Bundesrat hat genug von Ausfällen“ - dieser Titel ist irreführend.

Die Ausfälle der Swisscom bei den Notfallnummern haben hiermit nichts zu tun. Da geht es um die Anrufe von normalen Leuten zu den Notfalldiensten.

Hier geht es um ein separates Netz FÜR und ZWISCHEN Polizei, Feuerwehr, Armee, etc. damit diese im Ernstfall auch noch kommunizieren können, wenn die Bevölkerung kein Netz mehr hat.
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Massalia
22.12.2023 10:45registriert Juni 2021
Das VBS ist ja bekannt für seine Toplösungen im IT/Kommunikationsbereich, die ja auch fast nichts kosten und schon bei der Anschaffung veraltet sind oder gar nicht erst funktionieren.
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[CH-Bürger]
22.12.2023 10:43registriert August 2018
hoffentlich das BABS (oder sonst eine Bundesstelle)...

ich bezweifle, dass die Kantone eine a) zeitgerechte und b) technisch umsetzbare Lösung hinkriegen würden
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