Schweiz
Drogen

Zürcher Party-Veranstalter muss fünf Jahre ins Gefängnis – wegen dem Besitz von 88 Kilogramm Amphetamin

Der Dealer wurde bei einer normalen Autokontrolle der Polizei überführt (Symbolbild).
Der Dealer wurde bei einer normalen Autokontrolle der Polizei überführt (Symbolbild).
Bild: STADTPOLIZEI ZUERICH

Zürcher Party-Veranstalter muss fünf Jahre ins Gefängnis – wegen dem Besitz von 88 Kilogramm Amphetamin

08.10.2015, 20:0909.10.2015, 11:29
Mehr «Schweiz»

Ein Zürcher Party-Veranstalter muss wegen Drogenhandels eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und acht Monaten absitzen. Der 38-jähriger Schweizer hatte 88 Kilogramm Amphetamin erworben, gestreckt und 38 Kilogramm davon weiterverkauft.

Es war eine Routineverkehrskontrolle der Polizei im März 2013, die den Amphetaminhändler aus dem Zürcher Unterland zu Fall brachte. Als die Polizisten ihn und sein Fahrzeug in Kloten kontrollierten, stiessen sie auf über 24 Kilo Amphetamin-Gemisch.

Bei einer Hausdurchsuchung wurden im Musikstudio des Beschuldigten weitere 18 Kilogramm Amphetamin entdeckt. Insgesamt wurden 42 Kilogramm Amphetamin-Gemisch und reines Amphetamin sichergestellt.

Gestreckt mit Milchpulver

Der frühere Party-Veranstalter und Anbieter von Musiklabels legte in Untersuchungshaft ein umfassendes Geständnis ab. Bereits im Juli 2009 war er in den Drogenhandel eingestiegen, weil er arbeitslos war.

Insgesamt hatte er über 88 Kilogramm Amphetamin gekauft und in seinem Tonstudio in der Flughafenregion gehortet. Dort streckte er die Ware mit Milchpulver und verkaufte sie an diverse Abnehmer weiter. Es handelte sich damit um einen der grössten Amphetamin-Fälle der Schweiz.

Gemäss Anklage konnte der Beschuldigte mit seinem Drogenhandel einen Gewinn von 132'000 Franken erzielen. Er habe nicht auf Kosten seiner Freundin leben wollen, gab er während der Untersuchung als Tatmotiv an.

Anklage zieht Anträge zurück

Bei der Verhandlung in erster Instanz vor Bezirksgericht Bülach im März 2014 hatte die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren, eine unbedingte Geldstrafe von 16'200 Franken sowie eine Busse von 600 Franken gefordert. Die Verteidigung setzte sich für vier Jahre Freiheitsentzug ein.

Das Bezirksgericht anerkannte die Reue und das volle Geständnis als strafmindernd und verurteilte den heutigen Chauffeur und Hauswart zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und acht Monaten sowie 600 Franken Busse. Gegen dieses Urteil legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein.

Die Anklage wollte vor Obergericht eine Erhöhung des Strafmasses beantragen. Sie zog ihre Anträge jedoch noch vor der Verhandlung zurück. Damit ist das Urteil des Bezirksgerichts Bülach rechtskräftig. (jas/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Soziologe: «Es wäre zu einfach, Polarisierung für die Tat verantwortlich zu machen»
Viele sehen das Attentat auf den rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk als Folge der zunehmenden Polarisierung in den USA. Soziologe Dirk Baier erklärt, wann Polarisierung in politische Gewalt umschlägt und was in der Schweiz anders ist.
Noch ist nicht klar, wer Charlie Kirk erschossen hat, das FBI fahndet nach dem Täter. In der Berichterstattung über das Attentat werden unter anderem Polarisierung und politische Gräben für die Tat verantwortlich gemacht. Finden Sie diese Deutung schlüssig?
Dirk Baier: Polarisierung bedeutet erst einmal nur, dass es eine Spaltung der Gesellschaft gibt. Das heisst aber noch nicht, dass die Haltung verbreitet ist, dass alle, die anderer Meinung sind, getötet werden sollten. Die Gründe dafür, dass es zu dieser schwersten Form der Gewalt kommt, sind vielschichtig. Es wäre viel zu einfach, Polarisierung allein für diese Tat verantwortlich zu machen. Gleichzeitig muss man sagen, dass das politische Klima in den USA enorm aufgeheizt ist.
Zur Story