Schweiz
Drogen

Nitazen: Eine neue synthetische Droge erreicht die Schweiz

FILE - This June 17, 2019, file photo shows 5-mg pills of Oxycodone. Lawsuits filed by two Ohio counties against retail pharmacy chains claiming their opioid dispensing practices flooded communities w ...
Nitazen ist ein Opioid und hat wie die Drogen Morphin oder Codein eine schmerzlindernde Wirkung. (Symbolbild) Bild: keystone

Nitazen: Eine neue synthetische Droge erreicht die Schweiz

12.08.2025, 12:2712.08.2025, 13:16
Mehr «Schweiz»

Nitazen ist ein synthetisches Schmerzmittel und gehört zur Familie der Opioide. Es wurde bereits in den 1950er-Jahren entwickelt, aber kam nie auf den Markt.

Der Grund: Bei hoher Dosierung führt das Medikament zu Atemschwierigkeiten oder gar -stillstand. Dies sagt Hannes Strasser, leitender Suchtambulanz der Universitären psychiatrischen Klinik in Basel, gegenüber dem «SRF Regionaljournal».

Nun seien auch illegale Hersteller auf das Opioid aufmerksam geworden, denn es ist billig herzustellen und fast 1000-mal stärker als Morphium.

Im Drogenhandel tauche es wegen seiner Potenz häufig nur als Beigemisch auf, sagt Tilo Beck vom Zentrum der Suchtmedizin Zürich gegenüber SRF. Beim Kauf des gemischten Opioids kann man somit nicht wissen, wie viel Nitazen tatsächlich in der Substanz steckt. Das steigert die Gefahr einer Überdosierung.

Für Tilo Beck ist klar: Die Schweiz braucht ein Notfallkonzept für den Vormarsch der Droge. Die Städte Zürich und Basel arbeiten bereits daran. Laut Tilo Beck braucht es einen Spray, der die Wirkung der Opiate neutralisiert. Dieser sollte überall erhältlich sein, beim Arzt, zuhause und im Spital.

Auch bei den Zürcher Drogenchecks sei Nitazen bereits vereinzelt festgestellt worden. Hauptsächlich in illegalen Schmerz- und Beruhigungsmitteln.

Nitazen in Europa auf Vormarsch

In Grossbritannien sei Nitazen bereits verbreitet, wie das SRF schreibt. Das Problem in Grossbritannien sei, dass viele Leute gar nicht wissen, dass sie es konsumieren, da es anderen Drogen beigemischt wird. Dies sagt Peter Stäuber, ein Schweizer Journalist, der seit 14 Jahren in England lebt.

In Grossbritannien blieben konkrete Massnahmen gegen die Verbreitung von Nitazen vorerst aus. Ärzte fordern jedoch, dass ein Überwachungs- und Warnsystem aufgebaut wird. (nib)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Aktuelle Polizeibilder: Lagergebäude durch Brand beschädigt
1 / 95
Aktuelle Polizeibilder: Lagergebäude durch Brand beschädigt
2.3.2020, Bremgarten (AG): Mehrere Feuerwehren rückten nach Bremgarten aus, nachdem ein Brand in einer Liegenschaft ausgebrochen war. Personen wurden keine verletzt. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.bild: kapo Aargau
Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Ich habe eine halbe Million Franken für Drogen ausgegeben»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
27 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
27
Störaktionen angekündigt: Winterthurer Polizei sichert SVP-Veranstaltung in Winterthur
Die Stadtpolizei Winterthur hat am Mittwochabend den Sonderparteitag der SVP geschützt. Linksextreme hatten Störaktionen angekündigt. Rund 80 Personen demonstrierten gegen die SVP.
Zur Story