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Einsprachen gegen Betrieb des Reservekraftwerks in Birr AG

Einsprachen gegen Betrieb des Reservekraftwerks in Birr AG

30.01.2023, 12:0130.01.2023, 12:01
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***SPERRFRIST 10:30 UHR*** --- ZUM RESERVEKRAFTERK MIT GEPLANTEN ACHT MOBILEN GAS-TURBINEN DER GE GAS POWER STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG. WEITERE BILDER FINDEN SIE AUF visua ...
Der Bau in Birr gibt zu reden.Bild: keystone

Gegen die Verfügung des Bundes zum Betrieb des Reservekraftwerks in Birr AG haben Nachbarn zwölf Einsprachen eingereicht. In den Einsprachen werden die Lärm- und die Schadstoffbelastung sowie die CO2-Emissionen und die rechtlichen Grundlagen kritisiert.

Die Einsprachen hätten keine aufschiebende Wirkung, hielt die Medienstelle des Bundesamts für Energie (BFE) fest. Sie bestätigte am Montag eine Meldung der «NZZ am Sonntag».

Wenn das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) die Einsprachen ablehnt, können diese an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden.

Der Konzern General Electric (GE) baut das Reservekraftwerk im Auftrag des Bundes. Es besteht aus acht Gasturbinen-Generatoren. Die Anlage soll Notfall-Strom produzieren. Im Vollbetrieb wird das Kraftwerk eine Leistung von 250 Megawatt haben. Dies entspricht einem Viertel der Leistung des AKW Leibstadt AG. Die Gesamtkosten für die Laufzeit bis Frühling 2026 beziffert der Bund auf 470 Millionen Franken.

Wohnsiedlung ist in Sichtweite

Damit die Anlage im Schnellverfahren aufgestellt werden konnte, verabschiedete der Bundesrat entsprechende Verordnungen. Der Bund hat die Betreiberin verpflichtet, Massnahmen zur Verringerung des Lärms zu ergreifen.

So werden die Kamine der acht Gasturbinen mit massiven Schalldämpfern ausgerüstet. Die Kamine werden 21 Meter hoch sein. Auch eine Lärmschutzwand wird errichtet. Die Anlage steht in Sichtweite einer Wohnsiedlung.

Der Aargauer Regierungsrat steht hinter dem Reservekraftwerk. Für die Gemeinde und deren Bevölkerung stelle es jedoch «eine grosse Belastung» dar. Die Anlage dürfe einzig als letzter Notnagel betrieben werden.

Das BFE ist nach eigenen Angaben in Verhandlungen mit den betroffenen Gemeinden Birr und Lupfig, um den regionalen Standortnachteil finanziell zu entschädigen. (aeg/sda)

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26 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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kobL
30.01.2023 13:50registriert Januar 2014
Ich habe es jetzt nicht ausgerechnet noch weiss ich die genauen Werte des Kraftwerkes. Aber vermutlich werden die Fahrzeuge auf den Hauptrassen und Autobahnen in der Nähe mehr Lärm und CO2 verursachen als das Reservekraftwerk. Letzteres soll ja auch nur in Mangellagen betrieben werden, zu denen es im Idealfall gar nie kommt. Von daher, schon ein wenig heuchlerisch, da die Einsprecher mit grosser Wahrscheinlichkeit selbst Heizungen und Fahrzeuge mit fossilen Treibstoffe besitzen und betreiben.
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John T. Ripper
30.01.2023 16:02registriert September 2022
Ich finde es immer wieder interessant, wie Einsprachen hier nichts Wert sind aber Windkraftanlagen kann man damit Jahrzehntelang blockieren.. 🤔
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TRN
30.01.2023 17:03registriert Dezember 2021
Die Einsprecher haben sicher angeboten, dass bei Stromknappheit ihr Kühlschrank als erstes vom Netz genommen werden kann :-)
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