Eine Windenergie-Anlage mit acht grossen Windrädern soll in Zukunft nicht nur Strom für 18'000 Haushalte im Thurgau liefern, der Verein Pro Wind Thurgau verspricht der Standortgemeinde Thundorf auch noch eine Steuersenkung. In der Nachbargemeinde wächst derweil der Widerstand.
Aufgrund der positiven Vorstudien und den energiepolitischen Weichenstellungen des Kantons Thurgau haben die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) 2021 entschieden, das Projekt einer Windkraftanlage am östlichen Teil des Wellenbergs in Thundorf TG voranzutreiben. Geplant sind acht Windräder von 246 Metern Höhe, bestehend aus 166 Meter hohen Masten mit je drei 80 Meter langen Rotorblättern.
Als Betreiberin des Windparks ist eine Aktiengesellschaft mit 20-prozentigen Beteiligung der EKT-Gruppe sowie weiteren regionalen Partnern vorgesehen. «Diese werden in Thundorf Steuern zahlen», schreibt der Verein Pro Wind Thurgau am Donnerstag in einer Mitteilung.
Zudem würden 7.5 Prozent des Umsatzes in die Kassen der Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie der Gemeinden fliessen. Dadurch wäre es möglich, die Steuern in Thundorf um 3 bis 5 Steuerprozente zu senken, so der Verein.
Der Windpark schaffe einen Mehrwert für die Region, betonten die EKZ Ende September in einer Mitteilung. Das Projekt habe das Potenzial, rund 14 Prozent der Thurgauer Haushalte mit einheimischem, klimafreundlichem Strom zu versorgen.
Die vorgesehenen Entschädigungen lägen höher als in der Branche üblich. Nach aktuellem Projektstand entsprechen 2.5 Prozent des Umsatzes einer Summe von 100'000 bis 130'000 Franken pro Jahr. Bis Ende 2022 soll zudem eine Projektgesellschaft gegründet werden, an der sich regionale und lokale Energieversorgungsunternehmen beteiligen können.
Voraussichtlich 2023 wird die Gemeinde Thundorf über die Nutzungsplanänderung für die Windenergie abstimmen. Die Bevölkerung scheint aber noch nicht restlos überzeugt von der Windrädern.
Für den kommenden Montag ist in Thundorf eine weitere Informationsveranstaltung geplant. Die acht Windenergie-Anlagen sollen in einem Mindestabstand von 450 Meter zu den Wohnhäusern entfernt gebaut werden. «In dieser Distanz sind kaum Geräusche zu hören», schreibt der Verein.
Die Gegner sehen in der Anlage nicht nur eine Verschandelung der Landschaft, sie befürchten neben Schattenwurf auch mehr Lärm. Drei Windturbinen sind an der Grenze zu Amlikon-Bissegg geplant. Nachdem eine Unterschriftensammlung gegen den Windpark gestartet wurde, musste der Gemeinderat reagieren. Am 12. Dezember findet in Amlikon-Bissegg eine ausserordentliche Gemeindeversammlung zum Thema «Windpark Thundorf» statt.
(dsc/sda)
Dass nur eine Gemeinde davon profitiert finde ich höflich gesagt ungeschickt und umschweizerisch.
Das man den Schattenwurf ins Feld führt ist lächerlich, die Lärmverteilung bei Abständen über 200-300m auch irrelevant.
JA die Windräder sind sichtbar, aber man kann nicht alles zum Null-Tarif bekommen und sollte die Gegnerschaft endlich einmal kapieren.
Das darf doch wohl nicht wahr sein... sang einst Roland Kaiser. Wie treffend dieser Satz heute sein wird hätte er wohl damals nicht gedacht.
-Wir brauchen erneuerbare Energien - aber nicht bei mir!😱
-Wir müssen das Klima retten, aber nicht so!😠
-jene die etwas wagen/investieren sollen auch etwas verdienen/erhalten, Blasphemie!🤬
Alle sagen MAN MUSS, aber selber nicht. Tja, so kommen wir einfach nicht weiter. Aber Hauptsache man klebt dich auf die Strasse....verrückte Welt. 😁🤣