Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter konnte in einem letzten Telefonat im Zoll-Streit keine Einigung mit US-Präsident Donald Trump erzielen. Dies teilte sie über die Plattform X mit.
Ich hatte heute ein letztes Gespräch mit US-Präsident Trump vor dem Ablauf der Frist für die US-Zölle. Für den Präsidenten steht das Handelsdefizit im Vordergrund. Es konnte keine Einigung über die zwischen der Schweiz und den USA verhandelte Absichtserklärung gefunden werden. pic.twitter.com/qXwPCueovY
— Karin Keller-Sutter (@keller_sutter) July 31, 2025
Für den US-Präsidenten stünde das Handelsdefizit im Vordergrund, schrieb Keller-Sutter weiter. Noch Nachmittag hatte die Bundespräsidentin in einem Interview gegenüber SRF gesagt, dass man mit Vertretern der US-Regierung einen Kompromiss ausgehandelt habe; Trump müsse diesem jedoch noch zustimmen. Wie es aussieht, war dieser für den Präsidenten wohl nicht zufriedenstellend.
Sie sagte zudem, dass sie hoffe, dass die Schweiz «kein schlechteres Resultat» als die EU hätte. Am vergangenen Wochenende hatten sich die Europäische Union und die USA auf Zölle in der Höhe von 15 Prozent geeinigt. Doch nun scheint es für die Schweiz deutlich schlechter zu kommen:
Denn ohne eine Einigung dürften wohl die von Trump im April angekündigten Zölle auf Schweizer Produkte in Höhe von 31 Prozent am 1. August in Kraft treten – es sei denn, er ändert seine Meinung noch bis um 6.01 Uhr (Schweizer Zeit), dann läuft nämlich die Frist für das Erreichen einer Einigung aus.
Aber: Welche Zölle für die Schweiz jetzt gelten, ist gemäss einem Sprecher des Finanzdepartements derzeit noch unklar, wie es auf Anfrage von Keystone-SDA hiess. Dies sei von der amerikanischen Seite offen gelassen worden, so der Sprecher weiter.
Für die Schweizer Wirtschaft wären solche Zölle durchaus suboptimal. Nach einer Schätzung des KOF-Instituts der ETH Zürich würde die Einführung des Zollsatzes von 31 Prozent einen jährlichen Verlust von 0,2 Prozent des Schweizer Bruttoinlandprodukts bedeuten. Die Uhrenindustrie, die Pharmaindustrie, die Feinmechanik und die Lebensmittelindustrie sind davon am stärksten betroffen.
Der US-Präsident hatte am 2. April eine ganze Schwatte an Ländern mit Zöllen belegt, um Handelsdefizite und angebliche Gegenzölle abzustrafen. Die meisten der betroffenen Nationen konnten dabei eine 90-tägige herausschlagen, um Zeit für das Aushandeln besserer Konditionen zu gewinnen. (cpf, mit Material der sda)
Die Amis sollen es massiv spüren. Bis auf überwachende Digitalprodukte hat das Land so oder so nur noch wenig zu bieten. Und wie es auch die Amis halten. Wir verhandeln nicht mit Terroristen. Und die Politik von Trump ist Terror und Horror zugleich. Ein bitzeli Rückgrad wäre jetzt angebracht.