Schon seit geraumer Zeit ist klar, dass die Grünen an einer Solarinitiative arbeiten. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, geht diese allerdings weiter als bislang gedacht: So sollen nicht nur alle Neubauten und neu renovierten Häuser mit einer Solaranlage ausgestattet werden – sondern grundsätzlich alle Häuser in der Schweiz. Ausnahmen sollen nur dann möglich sein, wenn ein Haus denkmalgeschützt oder ein Dach nicht für eine Solaranlage geeignet ist.
«Für die Energiewende braucht es sehr viele neue Energiequellen», erklärt Nationalrat Kurt Egger die Pläne gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Dabei sei Solarstrom von Dächern die einfachste und günstigste Möglichkeit, die Stromproduktion auszubauen. Ähnlich sieht dies auch die SP. «Wir unterstützen alle Bemühungen in die richtige Richtung», so Co-Präsident Cédric Wermuth. Die Energiewende brauche den massiven Ausbau der Solarenergie.
Ausserhalb des linken Lagers stossen die Pläne der Grünen hingegen auf Widerstand. Der Kritikpunkt: Um Solaranlagen installieren zu können, müssten diverse Dachsanierungen vorgezogen werden, was für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer einen zusätzlichen Aufwand bedeutet. «Mit so extremen Forderungen verärgert man viele Leute, das ist kontraproduktiv», so Mitte-Fraktionschef Philipp Matthias Bregy, auch wenn er «eine positive Aufbruchstimmung im Land» begrüsse. Solche Pläne seien für viele Familien gar nicht stemmbar.
Selbst bei der GLP scheint die Initiative auf taube Ohren zu stossen. Präsident Jürg Grossen sagt gegenüber dem «Tages-Anzeiger» zwar, er begrüsse eine «sinnvoll ausgestaltete Solarpflicht», aber die Initiative sei «übertrieben».
Bislang sind in der Schweiz rund 200'000 Solaranlagen installiert, auf 93 Prozent der Dächer wird derzeit kein Sonnenstrom generiert. Die Kosten einer Solaranlage auf einem Einfamilienhaus betragen nach Abzug der Subventionen etwa 20'000 Franken. (dab)
Wenn ja, hoff ich, dass das aufgeht...