Kurz vor Ablauf der Frist liegt die Anzahl Registrierungen laut der ESC-Kommunikationsstelle «im mittleren, sechsstelligen Bereich». Die definitiven Zahlen liegen allerdings noch nicht vor, wie Edi Estermann, Head of Communication des ESC 2025, auf Anfrage von watson mitteilt. Die Registrierungen müssen zuerst geprüft werden, um Bots oder Reseller herauszufiltern. Trotzdem ist die Kommunikationsstelle zufrieden:
Es ist das erste Mal, dass für die ESC-Tickets eine Vorregistrierung nötig ist. Ein Vergleich mit den letzten Austragungen ist darum nicht möglich. Aufgrund von Erfahrungswerten mit anderen Veranstaltungen sei es aber «ein sehr gutes Ergebnis», so Estermann.
Wer sich noch nicht registriert hat, kann sich noch bis heute um Mitternacht hier anmelden.
Mit dem zweistufigen Bestellprozess haben die Veranstalter offenbar aus den negativen Erfahrungen der letzten Jahre gelernt. Beim Ticketverkauf für die Shows in Malmö kam es im November 2023 zu einem riesigen Ansturm und Warteschlangen mit über 400'000 Menschen – für lediglich 15'000 verfügbare Tickets. Einige Fans spekulierten, dass Bots alle Plätze aufgekauft hätten, und kurz darauf tauchten tatsächlich Tickets auf anderen Websites zu horrenden Preisen auf.
Auch im Jahr davor in Liverpool wurden die Veranstalter hoffnungslos überrannt. Die 6000 Tickets waren innerhalb von 36 Minuten ausverkauft. Medienberichten zufolge wurden zahlreiche Nutzer plötzlich aus der Warteschleife geworfen, was zu wütenden Reaktionen bei den Fans führte.
Beim Eurovision Song Contest handelt es sich um den grössten internationalen Musikwettbewerb der Welt. Die 38 teilnehmenden Länder treten in zwei Halbfinals an, um sich für das grosse Finale zu qualifizieren.
Zu jeder Hauptshow gibt es im Vorfeld eine «Evening Preview Show» am Abend und eine «Afternoon Preview Show» am Nachmittag.
Insgesamt finden also neun Live-Shows statt, für die man am 29. Januar ab 10 Uhr Tickets kaufen kann. Die erfolgreiche Vorregistrierung ist Voraussetzung zum Bestellen, garantiert jedoch noch kein Ticket. Die Registrierung ermöglicht lediglich die Teilnahme an den Verkaufswellen mithilfe des erhaltenen Zugangscodes.
Man reiht sich also bei der Bestellung mit dem erhaltenen persönlichen Code in die Online-Warteschlange ein. Sobald man an der Reihe ist, können pro Zugangscode maximal vier Tickets gekauft werden. Die Buchung muss mit der gleichen E-Mail-Adresse erfolgen, die bei der Vorregistrierung verwendet wurde.
Bereits jetzt ist klar, dass bei mehreren hunderttausend Registrierungen wohl nicht alle ein Ticket ergattern werden. In der St. Jakobshalle stehen für die Live-Shows etwa 9000 bis 11'000 Plätze zur Verfügung. Die genaue Anzahl der Tickets ist jedoch noch nicht final festgelegt, wie die Medienstelle gegenüber watson mitteilt. Sie hängt unter anderem von der endgültigen Grösse der Bühne und dem technischen Aufbau ab.
Zur Auswahl stehen Stehplätze, normale Sitzplätze in drei Kategorien, Sitzplätze «mit eingeschränkter Sicht» und barrierefreie Sitzplätze.
Die Preise sind vergleichsweise günstig. In Malmö waren die günstigsten Tickets für die finale Liveshow erst ab 287 Euro erhältlich. Wie der ESC-Marketingleiter Thomas Pittino im Dezember erklärte, wurden die Preise bewusst niedrig angesetzt. Die Veranstalter möchten so allen Fans den Zugang zum ESC ermöglichen.
Wer kein Ticket für die Finalshows erwischt, wird trotzdem mitfeiern können. Am Tag des Finals wird ein grosses Public Viewing im angrenzenden St. Jakob-Park organisiert. Laut den Veranstaltern erwartet die Gäste dort «eine einzigartige Festivalatmosphäre mit vielfältigen Familienangeboten und Live-Konzerten ehemaliger ESC-Stars».