Go-Jo heisst bürgerlich Marty Zambotto, eigentlich auch schon ein ziemlich cooler Künstlername. Der 29-Jährige wird Australien am diesjährigen ESC, der vom 13. bis am 17. Mai in Basel stattfindet, vertreten. Dies hat der australische Sender SBS bekannt gegeben.
Der Song «Milkshake Man» ist in Zusammenarbeit mit der australischen Band Sheppard entstanden. Sheppard wurden 2014 durch ihren Überhit «Geronimo» weltweit bekannt.
Als Go-Jo von seiner Nominierung für den ESC erfahren hat, habe er dies zuerst für einen Streich gehalten, verrät er der australischen Ausgabe des «Guardians». «Ich liebe Musik und Singen, dass ich mein Land bei etwas vertreten kann, das ich liebe, da gibt es kein besseres Gefühl,» so Go-Jo.
Der Stil des Singer-Songwriters aus Sydney bewegt sich zwischen Pop, Indie und Folk. Der Song «Milkshake Man» ist eine schnelle, positive Pop-Elektro-Nummer. Der Videoclip ist ziemlich retro, in 4:3-Format und einer Bildsprache, die stark an die 70er-Jahre erinnert, mit Hippie-Bus, Disco-Deko und Tanktop-Shirts.
Go-Jo hat auf TikTok bereits eine grosse Fangemeinde, über 630’000 Menschen folgen ihm. Dies, nachdem er 2023 mit seinem Song «Dr. Hollywood» viral gegangen ist.
Das Lied wurde über 60 Millionen Mal gestreamt und hat auch den australischen Sender SBS, welcher das Auswahlverfahren für den ESC leitet, auf Go-Jo aufmerksam gemacht.
Jetzt fragst du dich vielleicht, was zum Teufel hat Australien am Eurovision Song Contest zu suchen? Australien darf seit 2015 am Eurovision Song Contest teilnehmen. Das Land erhielt eine Einladung von der European Broadcasting Union EBU, weil der ESC in Australien seit 1983 im Fernsehen übertragen wird und sich seither eine grosse Fangemeinde in Down Under aufgebaut hat.
Australien ist meist sehr erfolgreich mit seinen Teilnehmenden am ESC, oft resultiert eine Finalteilnahme. Sollte Australien den Contest einmal gewinnen, würde die Austragung aber nicht wie sonst im Gewinnerland stattfinden, sondern in Europa.
Mit «Milkshake Man» kommt ein weiteres Lied nach Basel, welches vor sexuellen Anspielungen nur so strotzt. Im Video räkelt sich Sänger Go-Jo auf dem Autositz und macht rhythmische Hüftbewegungen, während er singt: «Well, I've got chocolate, vanilla and lactose-free, and a caramel banana that you have got to see.»
Nach eigenen Aussagen will Go-Jo mit seinem Song andere Menschen dazu inspirieren, sich selbstbewusst zu fühlen und die farbenfrohste Version seiner selbst zu leben.
Auch Finnland schickt mit Erika Vikman und ihrem Titel «Ich komme» einen Song ins Rennen, der eine geballte erotische Ausstrahlungskraft hat. Auf der Bühne setzt Erika Vikman auf ein freizügiges Lackoutfit und sitzt am Schluss auf einem feuerspeienden grossen Mikrofon«ständer», wobei sie aus voller Kehle «Ich komme» singt.
Auch Miriana Conte, die mit ihrem Titel «Kant» für Malta antritt, kokettiert mit zweideutigen Textpassagen. Die offizielle Bedeutung von «Kant» wird vom Maltesischen ins Deutsche als «Gesang» übersetzt. In den Fanforen wird jedoch seit Wochen diskutiert, ob Miriana Conte dabei nicht doch auf den englischen Ausdruck «cunt» anspielt, welcher eine herablassende Formulierung für das weibliche Geschlechtsteil ist.
Auf YouTube häufen sich nun Kommentare, in denen sich die Userinnen und User fragen, ob die diesjährigen Acts am Eurovision Song Contest es etwas zu ernst genommen haben, dass dies die 69. Ausgabe des Wettbewerbs sein wird. Dies als Anspielung auf die Sexposition 69.
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