Gestern ertrank die Schweiz in weiten Gebieten im Regen. Die Aussichten für die letzten Juli-Tage sind nun zwar etwas besser, ganz trocken werden viele Gegenden den Monat aber nicht abschliessen können. Und auch davor war es zuletzt häufiger nass, als wir es uns für die ersten Sommerferienwochen gewünscht hätten.
Wie MeteoNews heute berichtet, wird der Juli 2025 im Vergleich zur Periode von 1991 bis 2020 etwas zu kühl ausfallen. In den letzten Jahren war dies sonst nur 2014 und 2021 der Fall. Dabei startete der Monat allgemein zu warm und zu trocken – ab Monatsmitte drehte sich aber vieles um. Über die ganze Schweiz gesehen gab es rund 35 Prozent zu viel Niederschlag.
Aber war das wirklich überall so? Wir können es schon mal verraten: nein. Blicken wir auf fünf Regionen und schauen, wie reich an Niederschlag und wie sonnig der Juli dort wirklich war.
Wichtig dabei zu wissen: Das Netz der Messstationen von MeteoSchweiz zählt knapp 300 automatische Wetterstationen, die alle 10 Minuten Daten liefern, und rund 300 manuelle Niederschlagsstationen. Diese liegen zwar überall in der Schweiz verteilt, Niederschlag kann aber sehr lokal fallen und so kann die Regenmenge in kleinen Gebieten teilweise sehr unterschiedlich ausfallen.
Direkt vorneweg: Basel erlebte mit Blick auf den Niederschlag einen sehr durchschnittlichen Juli. Es könnte zwar noch der regenreichste Juli seit 2021 werden, insgesamt liegt er jedoch im «normalen» oder eher unteren Bereich. Doch oft zählt halt der letzte Eindruck: Zwei der drei mit Abstand niederschlagsreichsten Tage waren der vergangene Sonntag und Montag.
Und auch die Sonne sahen die Baslerinnen und Basler häufig. Nur an zwei Tagen zeigte sie sich gar nicht, achtmal schien sie insgesamt weniger als vier Stunden.
In Bern erleben die Einwohnerinnen und Einwohner den zweitregenreichsten Juli der letzten zehn Jahre. An den Rekord-Juli 2021 kommt die Niederschlagsmenge aber deutlich nicht heran. Die letzten Tage waren in der Bundesstadt aber alle mit die nassesten des Monats.
Übrigens: Der trockenste Juli war bei der Messstation Bern Zollikofen der von 1911 mit nur 1,2 Millimetern Regen – also praktisch nichts.
Wie die Sonne aussieht, das muss man im Juli keiner Bernerin und keinem Berner erklären. Einzig gestern zeigte sie sich einen ganzen Tag lang nie.
Im Tessin ist viel Niederschlag während der Sommermonate keine Seltenheit. Im Juli 2025 erhielt Lugano bisher Regenmengen etwas über dem langjährigen Durchschnitt. Doch während die Schweiz nördlich der Alpen in den letzten Tagen verregnet wurde, schien in der Sonnenstube auch wirklich die Sonne und es fiel kein Tropfen. So geht es übrigens auch in den letzten Juli-Tagen weiter.
Auffallend in Lugano: Obwohl bisher 171,2 Millimeter Niederschlag zusammenkamen, regnete es nur an 11 Tagen. Knapp die Hälfte der Regenmenge prasselte an zwei Tagen (5. und 21. Juli) vom Himmel.
Wenig Regen, das ist man sich im Rhonetal gewohnt. Auch der Sommer 2025 macht da bisher keine Ausnahme. Einige der trockensten Orte in diesem Sommer liegen im Wallis. Auch im Kantonshauptort selbst zeichnet sich der zweittrockenste Juli der letzten fünf Jahre ab. Über die rund 160 Jahre seit Aufzeichnungsbeginn gesehen liegt die Niederschlagsmenge im Juli ziemlich genau in der Mitte.
Betreffend Sonnenschein: Bisher zeigte sich die Juli-Sonne in Sion jeden Tag. Und dies auch nicht zu knapp. Mit Ausnahme von zwei Tagen lachte sie mindestens vier Stunden am Tag vom Himmel. Den Minusrekord gab es am 26. Juli mit einem Kurzbesuch von 19 Minuten.
Blicken wir noch nach Zürich, wo seit dem 19. Juli jeden Tag mindestens 3,6 Millimeter Regen fiel. Insbesondere am Samstag und gestern Montag gab es viel Nass vom Himmel. Auch in den letzten drei Juli-Tagen sind in der grössten Schweizer Stadt vereinzelt Niederschläge angekündigt. Normalerweise zählt Zürich 11 Regentage, im aktuellen Juli waren es schon 19.
Immerhin kann auch Zürich im Juli 2025 behaupten: Die Sonne zeigte sich – mit Ausnahme von gestern Montag – jeden Tag. Einmal nur neun Minuten (7. Juli), aber an vielen Tagen auch über zehn Stunden lang.
Dann könnt ihr staunen statt wir 😉.