Nach World Cheese Awards in Bern: Mehr als 5000 Käse landen im Müll
Nach der Käse-WM am vergangenen Donnerstag in Bern wurden alle 5244 Käse entsorgt – Dutzende Müllcontainer waren damit gefüllt. In einer grossen Berner Telegram-Gruppe kursieren laut dem Tagesanzeiger Bilder von Foodsave-Aktivisten, die einen Wagen voller Käselaibe beladen.
Es habe keine andere Möglichkeit gegeben, als den gesamten Käse der World Cheese Awards zu entsorgen, erklärte Martin Spahr, Leiter des Organisationskomitees.
In der Schweiz dürfen grundsätzlich nur Käse aus EU-Staaten und einigen weiteren europäischen Ländern eingeführt werden. Für die Käse-WM wurde allerdings eine Ausnahmebewilligung für sogenannte «Drittstaatenkäse» erteilt. Dies unter der Bedingung, dass der gesamte Käse nach der Veranstaltung vernichtet werden musste.
Auch Schweizer Käse landen im Müll
Sowohl die europäischen als auch die Schweizer Käsesorten landeten somit im Müll. Da alle 5244 Käselaibe in der Festhalle offen nebeneinanderlagen, hätte theoretisch schädliche Bakterien von einem Käse aus Übersee auf Schweizer Sorten überspringen können, so die Begründung.
Am Donnerstagabend wurden daher alle halben und ganzen Laibe in Müllcontainer neben der Halle gebracht. OK-Leiter Spahr ärgert sich, dass die Container nicht eingezäunt waren und in der Nacht Leute sich am Käse bedienten. Nachdem dies bemerkt wurde, sei Sicherheitspersonal eingesetzt worden. Mittlerweile sei der Käse vollständig entsorgt.
Nicht nur für die Käse galten strenge Regeln, auch die 265 Jurymitglieder mussten bestimmte Vorschriften einhalten. So durften sie drei Tage lang nach der Käse-WM keine Tiere anfassen und mussten sich dazu schriftlich verpflichten, erklärte Spahr. (fak)
