Laut einer Studie der Verbraucherorganisation Foodwatch enthalten fast 60 Prozent der Erfrischungsgetränke zu viel Zucker. Untersucht wurden Getränke in deutschen Supermärkten. Foodwatch fordert daher eine Abgabe auf zuckerhaltige Getränke nach dem Vorbild Grossbritanniens. In der Schweiz gibt es keine solche Abgabe.
Für die Studie testete die Organisation insgesamt 463 sogenannte Erfrischungsgetränke. Fast 60 Prozent enthielten demnach mehr als fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter und gelten damit als überzuckert.
In Grossbritannien müssen Hersteller für Getränke mit einem solchen Zuckergehalt ab 2018 eine Abgabe zahlen. Als Anreiz für die Getränke-Industrie, den Zuckergehalt in Limonaden, Energy Drinks, Saftschorlen, Eistees und Fruchtsaftgetränken zu reduzieren, fordert Foodwatch eine ähnliche Regelung auch für Deutschland.
«Süssgetränke sind ein Faktor, der das Risiko für Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und andere Krankheiten erhöht», sagte Wieland Kiess, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Universität Leipzig bei der Vorstellung der Studie am Mittwoch in Berlin.
Neben Grossbritannien gibt es bereits in Frankreich, Belgien, Ungarn, Mexiko und den skandinavischen Ländern Zuckersteuern als Massnahme gegen Fettleibigkeit vor allem bei Kindern und Jugendlichen. (sda/reu)