Die Becken der Swiss Shrimp AG in Rheinfelden sind leer. Die Zeiten, als die Shrimpfarm als Pionierin für nachhaltige Meeresfrüchte galt, sind vorbei. Im Mai wurde der Konkurs über das Schweizer Unternehmen eröffnet.
Für das Aargauer Konkursamt kümmert sich derweil der Insolvenzverwalter EHS Betriebs GmbH um die Verwertung der Konkursmasse. Heute von 9 bis 19 Uhr kommt es zu einem grossen Verkauf der übrigen Crevetten, um die offenen Forderungen zu decken.
Wie Roland Schär, Projektleiter bei der EHS Betriebs GmbH, ausführt, werden die Crevetten beim Liquidationsverkauf deutlich unter dem ursprünglichen Kilopreis angeboten. «Der Kilopreis lag damals bei rund 80 Franken. Nun kosten die Crevetten etwa 60 Prozent weniger», sagt Schär. Demnach gebe es das Kilogramm Shrimps für rund 32 Franken.
Insgesamt seien es 1,2 Tonnen gefrorene Crevetten, die es für Liebhaberinnen und Liebhaber von Meeresfrüchten zu kaufen gibt. Diese seien abgepackt sowie mit dem Gewicht und dem Ablaufdatum versehen. Man könne zwischen verschiedenen Verpackungseinheiten wählen. «370 Gramm, 670 Gramm und 1 Kilogramm – jeweils mit oder ohne Kopf gibt es im Angebot», sagt Schär.
Die Liquidation findet im ehemaligen Verkaufsladen von Swiss Shrimp AG statt und gleiche einem Fabrikladenverkauf. «Man kann seine gewünschte Ware aus der Tiefkühltruhe nehmen und normal bar, mit Karte oder mit Twint bezahlen», so Schär.
Gemäss dem Liquidationsexperten möchte man mit dem Crevettenverkauf Privatpersonen ansprechen. «Falls sich Gastronomen melden und eine grosse Mengen kaufen wollen, können wir auch noch etwas am Preis machen», so Schär. Man hätte in den Kantonen Aargau, Basel-Land, Basel-Stadt und Solothurn sowie in der eigenen Kundenkartei intensiv für den Verkauf geworben. «Wie viele Leute aber schlussendlich kommen werden, ist sehr schwierig abzuschätzen», sagt er.
Dabei sollen gemäss Schär nur Crevetten an den Mann und die Frau gebracht werden. Das restliche Inventar – wie beispielsweise die grossen Becken – sei nicht Teil des Liquidationsverkaufs. «Das Inventar gehört den Salinen», sagt Schär.
Die Schweizer Salinen AG liessen 2017 für Swiss Shrimps eine stattliche Industriehalle bauen, in welcher die Mitarbeitenden des Crevetten-Pioniers unter optimalen Bedingungen die Meeresfrüchte in verschiedenen Becken heranwachsen lassen konnten. Die Salinen belieferten ihre Mieterin dabei auch mit Abwärme und Salz. Zweites war für die in Salzwasser lebenden Tiere unabdingbar. Wie sich im Frühling jedoch herausstellte, zählen die Salinen zu den grössten Gläubigern des Swiss-Shrimp-Konkurses.
Dem Konkurs ging ein langwieriger Kampf um Liquidität voraus. Mit der vom Bezirksgericht im April bewilligten provisorischen Nachlassstundung sagte der Crevetten-Züchter der drohenden Insolvenz den Kampf an. Jedoch ohne Erfolg. Die fehlenden flüssigen Mittel brachen dem Unternehmen den Kopf. (aargauerzeitung.ch)
Wie bei vielen anderen Dingen war es aber wohl wieder einmal der zu hohe Preis des Produkts.