Die Schweiz erhält eine nationale Meldestelle für homo- oder transphobe Gewalt. Bei der «LGBT+ Helpline Schweiz» können Gewaltdelikte an Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transmenschen anonym gemeldet werden. Ziel ist es, Gewaltakte, die auf der sexuellen Orientierung basieren, zu erfassen.
Wie die neue Meldestelle am Montag mitteilte, würden Polizeistellen und Strafverfolgungsbehörden Gewaltakte, die auf der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität des Opfers basieren, nicht als solche erfasst. Dies führe zu einem Informations- und Wissensdefizit.
Mittels eines standardisierten Online-Fragebogens und einer 24-Stunden-Hotline können nun Opfer, Zeuginnen und Zeugen Diskriminierungen, Gewalt- und Hassverbrechen an Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transmenschen (LGBT) anonym melden. Rund 30 Personen, die als psychologische Berater arbeiten, unterstützen die Ratsuchenden, vermitteln Spezialisten oder helfen beim Gang zur Polizei.
Ab 2017 wird die Meldestelle zudem einmal jährlich sämtliche Vorfälle in einem Diskriminierungs- und Gewaltbericht der Öffentlichkeit und den Behörden zur Verfügung stellen und sie anonymisiert an die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) melden.
(sda)