Der Kanton Genf bietet seit dem 1. Januar an, dass junge Erwachsene unter 25 Jahren gratis öffentliche Verkehrsmittel nutzen können. Rentner und IV-Bezüger können die ÖV-Angebote im Kanton zum halben Preis nutzen. Dafür stellte der grosse Rat des Kantons 32 Millionen Franken zur Verfügung.
Die Nachfrage nach den günstigeren ÖV-Abos ist so hoch, dass bereits nach einem halben Jahr klar ist, dass der Betrag von 32 Millionen nicht ausreichen wird. Dies berichtet RTS.
So wurden bisher für die erworbenen ÖV-Abonnements zwischen 10 und 15 Millionen Franken mehr ausgegeben als geplant. Nach Informationen von RTS rechnet der Genfer Staatsrat deshalb mit einer Gesamtrechnung von über 60 Millionen Franken für das Jahr 2025. Im Herbst sollen Gespräche stattfinden, um einen Weg zu finden, diesen Betrag aufzufangen.
Abgesehen vom Kanton Genf kann man bisher in der Schweiz die ÖV-Netze nicht kostenfrei nutzen. Initiativen in Zürich, Bern und Basel wurden entweder vom Volk oder dem Parlament abgelehnt.
In der Stadt Zürich folgt im September die Abstimmung über die Volksinitiative «VBZ-Abo für 365 Franken». Dabei wird abgestimmt, das Jahresabonnement des öffentlichen Verkehrs der Stadt Zürich für 365 Franken anzubieten. Für Kinder und Jugendliche soll das Jahresabonnement sogar nur noch 185 Franken kosten.
Der Gegenvorschlag des Zürcher Stadtrats sieht vor, dass einkommensschwache Personen ÖV-Abonnemente vergünstigt erhalten sollen. Das Vergünstigungsmodell würde die Stadt schätzungsweise 35 Millionen Franken pro Jahr kosten. (nib)