Schweiz
Gesellschaft & Politik

Lia Rumantscha legt bei der Ombudsstelle der SRG Beschwerde ein

Der von «Tagesschau»-Moderator Franz Fischlin angesagte Beitrag passt Lia Rumantscha gar nicht. (5. Oktober 2016)
Der von «Tagesschau»-Moderator Franz Fischlin angesagte Beitrag passt Lia Rumantscha gar nicht. (5. Oktober 2016)Screenshot: SRF

So bringt die «Tagesschau» die Rätoromanen auf die Palme

Die «Tagesschau» des Schweizer Radios und Fernsehens (SRF) hat den Dachverband der Rätoromanen in Rage gebracht. Der Grund: SRF hat in einem Beitrag die vierte Landessprache der Schweiz nicht erwähnt.
07.10.2016, 03:5807.10.2016, 06:48

Beanstandet von der Lia Rumantscha, dem Dachverband der rätoromanischen Sprachverbände, wird die «Tagesschau»-Hauptausgabe vom Mittwochabend. In der Sendung sei über die Vier- und Vielsprachigkeit der Schweiz berichtet worden, wobei die vierte Landessprache der Schweiz, das Rätoromanische, nicht erwähnt worden sei, teilte der Verband am Donnerstag mit.

Rätoromanisch wird im Beitrag nicht explizit erwähnt.
Rätoromanisch wird im Beitrag nicht explizit erwähnt.Screenshot: SRF

Der Verband hat deshalb bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz Beschwerde eingereicht. Das begründet die Lia Rumantscha im Wesentlichen damit, dass der «Tagesschau»-Beitrag nicht den Anforderungen des Bundesgesetzes über Radio und Fernsehen entsprochen habe. Kritisiert wird ausserdem die Nichterwähnung des Romanischen als Teilamtssprache.

SRF rechtfertigt sich

SRF teilte am Donnerstag auf Anfrage mit, die «Tagesschau» habe in der Berichterstattung zum Sprachenbericht des Bundesamtes für Statistik einen Aspekt herausgegriffen: Nämlich denjenigen über die Verschiebung bei den Hauptsprachen. Beim Rätoromanischen habe es zwischen 1970 und 2014 keine wesentliche Veränderung gegeben.

Deshalb sei das Rätoromanische nicht explizit in Text und Grafik erwähnt worden. Dieses Weglassen hätte laut SRF im Text kurz erwähnt werden können. Die Beanstandung bei der Ombudsstelle der SRG Deutschschweiz nimmt SRF zur Kenntnis, wie es hiess. (sda/rwy)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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paedhaed
07.10.2016 07:19registriert Januar 2016
Wäre der grössere Fehler nicht, dass die gelben Balken 115% ergeben? Oder verstehe ich die Grafik falsch?
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Calvin Whatison
07.10.2016 07:43registriert Juli 2015
und in China ist wieder ein Sack ...
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8004 Zürich
07.10.2016 08:05registriert Februar 2015
Manchmal können Minderheiten auch einfach nur nerven!
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Von diesen sonnigen Plätzen aus siehst du das Nebelmeer am besten
Gibt es eigentlich etwas Dooferes als Hochnebel? Kaum – ausser du bist über der Nebelgrenze. An diesen Orten lohnt es sich besonders.
Der Tipp für alle geplagten Stadtzürcher: Geht mal ins schöne – nebelfreie – Oberland. Der Bachtel ist da ein beliebtes Ziel. Unter der Woche kann mit dem Auto bis zuoberst gefahren werden (allerdings sind die Parkplätze knapp). Besser aber: Mit dem Velo hinauf. Oder das Auto bei der Bachtel Ranch parkieren und dann wandern.
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