Schweiz
Gesellschaft & Politik

SVP-Nationalrat Christian Imark verweigert Doris Leuthard Entschuldigung

Christian Imark, SVP-SO, stellt eine Frage, an der Sommersession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 2. Juni 2022 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Christian Imark tut seine Meinung über Leuthards Politik als damalige Bundesrätin öffentlich kund.Bild: keystone

Leuthard beleidigt: Christian Imark verweigert Entschuldigung

Nachdem der SVP-Nationalrat die alt Bundesrätin Doris Leuthard als «Huhn» bezeichnet hatte, forderte sie von ihm eine Entschuldigung. Ansonsten überlege sie sich rechtliche Schritte. Nun hat Imark einen offenen Brief verfasst, in dem er selbst eine Entschuldigung fordert.
17.07.2025, 18:3817.07.2025, 18:38
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Der Streit zwischen Christian Imark (SVP) und Doris Leuthard (Mitte) geht in eine nächste Runde: Im Nebelspalter hat der SVP-Nationalrat einen Gastbeitrag mit dem Titel «Entschuldigen Sie sich, Frau Leuthard!» verfasst. Darin wirft er der ehemaligen Bundesrätin «schlimmste Fehlleistungen» in ihrem damaligen Amt vor und verlangt nun seinerseits eine Entschuldigung.

Leuthard habe die Schweiz mit einer Importstrategie «in die Abhängigkeit der EU treiben» wollen, so Imarks Vorwurf. Keine ihrer Prognosen würden heute der Realität entsprechen. «Ich vertrete zahlreiche Menschen und Unternehmen, die Ihre politischen Fehlleistungen missbilligen und dafür mindestens ein Schuldeingeständnis erwarten.»

Schliesslich geht der Solothurner auch auf die Beleidigung ein: «Ihnen hingegen scheinen Ihre persönlichen Befindlichkeiten wichtiger zu sein, sodass Sie sich weiterhin als Gouvernante sowie als Schatten-Energieministerin der Schweiz inszenieren.»

Christian Imark beleidigt Doris Leuthard.
Christian Imarks Facebook-Post.Bild: Screenshot facebook

Begonnen hatte der Streit, als Imark in einem Facebook-Post Leuthard als Huhn betitelte. Sie beklage sich, dass niemand in eine Technologie investieren wolle, die sie selbst verboten habe.

Daraufhin forderte die alt Bundesrätin innerhalb von drei Tagen eine Entschuldigung und erklärte, dass sie sich rechtliche Schritte wegen Persönlichkeitsverletzung vorbehalte.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Solothurner Nationalrat gegen ein Mitglied des Bundesrates schiesst. 2024 warf er Wirtschaftsminister Guy Parmelin vor, in der SRF-Rundschau Falschangaben gemacht zu haben. (vro)

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Doris Leuthard – ihre Karriere im Rückblick
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Bundesrätin Doris Leuthard (CVP) war mehr als zwölf Jahre Mitglied der Landesregierung.
quelle: keystone / anthony anex
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Video: srf
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66 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Victor Paulsen
17.07.2025 18:53registriert April 2019
Das bestätigt einfach mal wieder, dass gewisse Personen in dieser Partei jegliche Vorstellung von Anstand und Respekt, besonders gegenüber anderen Politiker*innen, verloren haben.
Die Kritik an ihr war m.M.n. übetrieben, die Wortwahl unnöttig und respektlos, dann keine Einsicht zeigen und jetzt noch selber eine Entschuldigung fordern.
Das entspricht nicht dem vielgelobtem Umgang in der Schweizer Politik!!
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bokl
17.07.2025 19:01registriert Februar 2014
Steht halt so im Handbuch für Rechtspopulistischen:

- keine Fehler eingestehen
- mit Gegenangriff vom Thema ablenken
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BenFränkly
17.07.2025 18:55registriert Juni 2017
War mir schon immer sympathisch der alte Charmbolzen Imark. Nicht. Nie.

Kommt halt auch aus der Schweizerischen Verächter Partei, SVP.
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