Schweiz
Gesellschaft & Politik

Seco engagiert Lobbyfirma für den Zugang zu KI-Chips aus den USA

Zum aktuellen Korruptionsvorwurf und der durch Bundesrat Schneider-Ammann eingeleiteten Untersuchung folgende Bildmaterial. Externe Experten sollen im Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) eine Admi ...
Der Eingang des Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO, in Bern.Bild: KEYSTONE

Seco engagiert US-Lobbyfirma für den Zugang zu KI-Chips aus den USA

08.04.2025, 13:0008.04.2025, 16:46
Mehr «Schweiz»

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat in den USA eine Lobbyfirma engagiert. Die Kanzlei Akin Gump soll der Schweiz den vollen Zugang zu Chips für die Künstliche Intelligenz verschaffen. Das Seco bestätigte einen Bericht der Tamedia-Zeitungen.

Das Staatssekretariat ging am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht näher auf das Mandat für die Kanzlei Akin Gump Strauss Hauer & Feld (kurz Akin Gump) ein. «Die spezialisierte amerikanische Anwaltskanzlei unterstützt die Schweiz zu den 'AI Chips'», liess es verlauten.

President Donald Trump attends a meeting with Israel's Prime Minister Benjamin Netanyahu in the Oval Office at the White House in Washington, Monday, April 7, 2025. (Pool via AP)
US Israel
Der US Präsident Donald Trump.Bild: keystone

Die Frage nach den Kosten blieb unbeantwortet. Der Vertrag regelt nach Informationen der Zeitungen auch ein eventuelles Lobbying gegen die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle von 31 Prozent gegen die Schweiz.

Gemäss den Tamedia-Zeitungen ist Akin Gump mit einem Jahresumsatz von 65 Millionen Dollar die Nummer Zwei im Washingtoner Lobbying-Business. Bekannt wurde das Engagement durch eine gesetzliche Regelung in den USA, wonach die Kanzlei das Mandat meldete.

Exportbeschränkungen von Biden

Der Zugang zu fortschrittlichen und leistungsfähigen KI-Computerchips ist für die Firmen aus der Schweiz beschränkt. Die Schweiz gilt in der US-Hauptstadt nicht als «Verbündeter». Noch vor dem Amtsantritt Trumps kündigte die Regierung von Joe Biden Exportbeschränkungen für fortschrittliche KI-Chips an.

Seco-Direktorin Helene Budliger Artieda ist seit Sonntag in den USA. Die Staatssekretärin soll in Washington unter anderem einen Besuch von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin vorbereiten.

Am Dienstag gab das Seco keine Auskunft über eventuelle Treffen oder mögliche Fortschritte seiner Chefin. Die Medienstelle des Eidgenössischen Departements für Bildung und Forschung (WBF) von Parmelin teilte mit, sie werde über allfällige Treffen «zu gegebener Zeit kommunizieren».

Swiss Federal Councillor Guy Parmelin speaks during a press conference on the new import tariffs into the US, Thursday, April 3, 2025, in Bern, Switzerland. US President Trump has announced new tariff ...
Guy Parmelin, Vorstehender des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung. Bild: keystone

Am Sonntag hiess es, Budliger Artieda werde bis etwa Mittwoch in Washington bleiben. Bereits vor zwei Wochen war Budliger Artieda in Washington.

Ab Mittwoch 31 Prozent Zoll

Ihr neuer Besuch erfolgt nur wenige Tage nach der Ankündigung der USA, Zölle in der Höhe von 31 Prozent auf Schweizer Güter zu erheben. Seit Samstag werden auf alle Exporte in die USA zehn Prozent Strafzoll fällig. Ab Mittwoch gelten länderspezifische Zölle und damit zusätzliche 21 Prozent für die Schweiz.

An der Frühjahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank vom 22. bis 26. April in Washington nehmen die Finanzminister und die Notenbank-Gouverneure teil. Zu der Tagung reisen auch die Bundesräte Keller-Sutter und Parmelin. Mit von der Partie ist Martin Schlegel, der Präsident der Schweizerischen Nationalbank. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Guy Parmelin – Das ist der neue SVP-Bundesrat
1 / 18
Guy Parmelin – Das ist der neue SVP-Bundesrat
Ein Waadtländer Weinbauer ist neuer Bundesrat: Guy Parmelin hat das Rennen um den freien Bundesratssitz am 9. Dezember 2015 gemacht.
quelle: keystone / peter schneider
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Michael Töngi: «Bundesrat Guy Parmelin hat selbst gesagt, die Vorlagen sind falsch»
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    1. Mai: Weggewiesene in Zürich entfernen sich +++ Fast 2500 Menschen marschieren in Genf
    Hier findest du laufend alles News und Entwicklungen rund um den 1. Mai.

    In den Kantonen Neuenburg, Jura, den beiden Basel und Zürich gilt der 1. Mai als gesetzlich anerkannter Feiertag. Im Tessin und in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen gilt der Tag der Arbeit immerhin als anerkannter Ruhetag. In weiteren Kantonen arbeiten die Menschen hingegen nur einen halben Tag.

    Zur Story