Schweizer Marken und Shops distanzieren sich immer mehr von pelzbesetzten Kleidungsstücken. Auf den sozialen Netzwerken oder in Secondhand-Shops hingegen kommt man immer noch einfach zu einem Pelzmantel. In der Facebook-Gruppe «Bärner Flohmi» beispielsweise versuchte ein User am Sonntag, einen Nerz-Mantel für 250 Franken zu verkaufen.
Doch seine Rechnung ging nicht ganz auf. Der Mann wurde massiv bedroht und beleidigt: «Ich möchte dich mit Benzin überschütten und dich bei lebendigem Leib anzünden, damit du spürst, was das Tier fühlte», kommentierte eine Facebook-Userin. Der Post ist inzwischen gelöscht. Ob der Mantel-Verkäufer juristisch dagegen vorgehen will, ist nicht bekannt. Er reagierte bis jetzt nicht auf eine Anfrage von watson.
Solche Fälle lassen die Frage aufkommen: Was soll man tun mit dem Pelzmantel vom Grosi? Wegwerfen, damit man den Pelz-Trend nicht fördert? Oder verkaufen, damit das Fell wenigstens jemandem nützt?
Helen Sandmeier, Sprecherin des Schweizer Tierschutzes, sagt auf Anfrage: «Den alten Pelz zu verkaufen, ist wirklich keine gute Idee. Denn jeder Pelz, der getragen wird, setzt letztlich ein ‹tödliches› Mode-Statement.»
Man solle Kleider besser spenden, beispielsweise bei Caritas oder TEXAID. Bei Caritas kann man argumentieren, der Pelz werde auch da wieder getragen. TEXAID hingegen verkauft Pelzwaren an Grosshändler in Osteuropa, wo die Kleider in Secondhand-Läden angeboten werden. Sandmeier: «Dort käme der Pelz zumindest jemandem zugute, der günstige, warme Kleidung gut gebrauchen kann und das durch den Weiterverkauf erwirtschaftete Geld geht hierzulande an Hilfswerke.»
Drüben bei #fb : Wenn einer Omas #pelzmantel auf "Bärner Flohmi" verkaufen will und dann alle stinkhässig werden und sich dann alle gegenseitig anzeigen wollen 💁♂️ pic.twitter.com/zSTaLU6bSQ
— Simon Gsteiger (@SimonGsteiger) 6. Januar 2019
(kün)