Die Schweizer Impfkampagne stockt. Unter den Kantonsärzten herrscht eine gewisse Ratlosigkeit. Die Ärzte hätten alles unternommen, was möglich sei, sagte Markus Schmidli, Kantonsarzt von Appenzell-Innerrhoden, gegenüber dem «SonntagsBlick». Wer wolle, sei geimpft. Die anderen wollten nicht. Derweil warnen die ersten Spitäler bereits vor einer steigenden Zahl von Hospitalisierungen, wenn die Impfquote im Winter bei gerade einmal 60 Prozent verharre. Gegen ein klares Impfziel, bei dem alle Corona-Massnahmen aufgehoben werden können, spricht sich GDK-Präsident Lukas Engelberger aus. Er fordert, dass die wichtigsten Corona-Regeln schweizweit gelten – ohne gravierende kantonale Unterschiede.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erstmals eine Definition zu Long Covid veröffentlicht. Demnach entwickeln zwischen 10 und 20 Prozent der Personen nach einer Infektion mit dem Coronavirus länger anhaltende Symptome, die sich auf den Alltag auswirken. Die Diagnose Long Covid wird heute dadurch gestellt, dass Symptome abgefragt werden. Dies führt zu grossen Unterschieden, denn viele der typischen Symptome wie Müdigkeit und Schwindel seien auch in der Bevölkerung weit verbreitet, sagte der Wiener Neurologe Michael Stingl in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag. Er definiert Long Covid als Fehlfunktion des autonomen Nervensystems.
In der Coronakrise hat die medizinische Wissenschaft einen schweren Stand. Viele Patientinnen und Patienten verweigerten sich der Forschung, sagte Huldrych Günthard, Leitender Arzt der Klinik für Infektionskrankheiten am Universitätsspital Zürich, im Gespräch mit der «SonntagsZeitung». Bei HIV-Studien stimmten zumeist 70 bis 80 Prozent einer Studienteilnahme zu. Bei Covid-19 seien es nur rund 30 Prozent. Ein steigendes Misstrauen gegenüber der Medizin und der kulturelle Hintergrund vieler Patienten reflektierten sich darin. Nur wenn genügend Personen ihre Daten für die Forschung freigäben, lerne die Wissenschaft, ob neue Therapien etwas brächten oder nicht. Den Forschenden mache auch die mangelnde Unterstützung durch Politik und Institutionen zu schaffen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert eine gerechte Verteilung der Impfstoffe. Sie prangert den «Impfnationalismus» der reichen Staaten an. In der industrialisierten Welt sei ein hoher Anteil von 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung geimpft, sagte Soumya Swaminathan, Leiterin Wissenschaft bei der WHO, gegenüber dem «SonntagsBlick». In ärmeren Ländern wie zum Beispiel in ganz Afrika seien weniger als 4 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus immunisiert. Für die globale Impfkampagne seien das keine guten Aussichten. Je länger die Welt diese Situation toleriere, desto höher sei die Chance, dass neue Varianten entstünden. Von der tiefen Impfquote in der Schweiz zeigt sich Swaminathan überrascht.
Wer an der Grenze ohne Online-Einreiseformular erwischt wird, dem droht eine Busse von 100 Franken. Seit Einführung der neuen Corona-Regeln am 20. September haben die Behörden bereits knapp 200 Bussen ausgesprochen, wie die Eidgenössische Zollverwaltung gegenüber der «SonntagsZeitung» bestätigte. Kritik äussert die Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz, Sara Stalder, am Datenhunger der Behörden. Selbst die Nummer des Passes oder der Identitätskarte sowie der Abreiseort und die Autonummer würden registriert. Zudem stört sich Stalder daran, dass die Daten an die kantonalen Gesundheitsbehörden weitergeleitet werden. Sie fordert, dass die Kantone nicht auf alle Daten zugreifen können.
Die weltweiten Lieferengpässe bremsen die Verkäufe von Produkten wie Velos, Spielwaren und Textilien, aber auch Staubsauger oder Kaffeemaschinen . Das wirft einen Schatten auf das kommende Weihnachtsgeschäft. Wer zu spät komme, müsse unter Umständen damit rechnen, das gewünschte Produkt nicht mehr vorzufinden, berichtet der «SonntagsBlick». Laut «SonntagsZeitung» haben die Lieferengpässe vereinzelt dazu geführt, dass etwa Einzelteile von Velos gestohlen wurden. Die Diebe hätten es auf Produkte abgesehen, die derzeit nur schwer oder gar nicht zu beschaffen seien. Konkret würden Schalthebel und Schaltwerke professionell ausgebaut.
Der Ausbau der erneuerbaren Energien soll nicht länger in langwierigen Rekurs- und Gerichtsverfahren stecken bleiben. Umweltministerin Simonetta Sommaruga plant, die Bewilligung für grosse Wasser- und Windkraft-Projekte zu beschleunigen, wie ihr Departement gegenüber der «NZZ am Sonntag» bestätigte. Heute müssen solche Vorhaben mehrere Stufen durchlaufen, wobei die Gegner jedes Mal Rekurs einlegen könnten. Das verzögere und verteuere die Projekte. Der Bund müsse eine aktivere Rolle übernehmen. Und die Abläufe seien so zu bündeln, dass bei wichtigen Projekten nur noch ein Verfahren nötig sei. In der Strombranche kommen die Pläne gut an.
Bundesräte und Politiker sind in den Social Media zunehmend Drohungen ausgesetzt. Das haben jüngst unter anderem Bundesrätin Simonetta Sommaruga und der SVP-Nationalrat Andreas Glarner zu spüren bekommen. Das seien keine Einzelfälle, schreibt die «SonntagsZeitung». Wie Statistiken der Bundespolizei zeigen, nahm die Zahl der Beschimpfungen und Drohungen gegen Politiker in den letzten Jahren massiv zu. Gab es im vorletzten Jahr nur fünf Fälle, so verzehnfachten sie sich im letzten Jahr. Und im laufenden Jahr meldeten Bundesräte und Parlamentarier allein zwischen Januar und April 237 Fälle. Obwohl der Ruf nach Regulierungen der Social Media laut wird, will der Bundesrat den Bericht zu den sozialen Medien abwarten, der Ende Jahr vorliegen soll.
Bankomaten werden zunehmend auch in den belebten Städten statt nur auf dem Lande gesprengt. Bei jedem zweiten Überfall auf Bancomaten setzen die Täter Sprengstoff ein. Wie ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber der «NZZ am Sonntag» sagte, liegt die Zahl der Sprengungen auf einem ähnlich hohen Niveau wie in den beiden Vorjahren. Stark betroffen ist der Kanton Zürich, der zuvor nur wenig Fälle hatte. Es sei purer Zufall, dass bei den Sprengungen bisher niemand verletzt worden sei. Die Bundesanwaltschaft schreibt dazu, dass von der Wucht der Explosionen eine grosse Gefahr ausgehe - sowohl für die Täterschaft als auch für unbeteiligte Personen. Um Täter abzuhalten, verdichteten immer mehr Banken den Takt der Geldlieferungen, sodass weniger Geld auf einmal in den Automaten liege.
Der US-Kampfjet F-35 Lightning II, dessen Kauf der Bundesrat beschlossen hat, kann mit Biotreibstoff fliegen. «Zwei Länder testen derzeit die F-35 mit Biokraftstoff», sagte Jim Robinson, Leiter des F-35-Programms in der Schweiz, gegenüber der Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche». Robinson hält sich bedeckt, um welche Länder es sich handelt. Die Schweiz stehe in Kontakt mit den Luftwaffen verschiedener Länder, um Erfahrungen über den Einsatz von synthetischem Treibstoff auszutauschen", sagte Kaj-Gunnar Sievert, Sprecher von Armasuisse. Das Bundesamt fügte hinzu, dass es die F-35 auch mit Biokraftstoff testen wird. Auf dem Papier sind die Flugzeuge von Lockheed Martin so konzipiert, dass sie mit maximal 50 Prozent synthetischem Treibstoff fliegen können. (sda)
Und das soll mich nun dazu verleiten diesen Schrottflieger zu mögen?