Schweiz
Gesellschaft & Politik

Individualbesteuerung: Allianz reicht Referendum ein

Urs and Viviane I. get married at the Protestant Church in Affeltrangen in the canton of Thurgau, Switzerland, pictured on August 22, 2009. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Urs und Viviane I. lassen sich am 2 ...
Allianz: Ehepaare müssten künftig zwei Steuererklärungen abgeben — rund 1,7 Mio. Zusatzfälle pro Jahr.Bild: KEYSTONE

Allianz reicht Referendum gegen Individualbesteuerung ein

09.10.2025, 14:0309.10.2025, 14:03

Eine überparteiliche Allianz hat am Donnerstag 65'672 Unterschriften für das Referendum gegen die Einführung der Individualbesteuerung eingereicht. Über die vom Parlament beschlossene Reform werde vermutlich im März 2026 an der Urne abgestimmt, so die Allianz.

Eingereicht wurden die Unterschriften von Mitgliedern der Mitte, der SVP, EVP, EDU, des Schweizer Bauernverbandes und der IG Familie 3plus.

Die Individualbesteuerung schaffe weder die Heiratsstrafe ab, noch sei sie gerecht oder führe zu besserer Gleichstellung, teilte die Allianz mit. Im Gegenteil würden Familien, Alleinstehende und der Mittelstand stärker belastet werden, während gutverdienende Doppelverdiener-Haushalte profitierten.

Besonders Ehepaare mit nur einem Einkommen oder mit stark unterschiedlichen Einkommen müssten künftig deutlich höhere Steuern bezahlen als Paare mit ähnlichen Einkommen. Die Individualbesteuerung verkompliziere das Steuersystem und missachte wichtige Leistungen von Familien, insbesondere wenn ein Elternteil unbezahlte Arbeitet leiste, hiess es weiter.

Die Individualbesteuerung sei zudem ein riesiges Bürokratiemonster. Ehepaare müssten künftig zwei Steuererklärungen ausfüllen, was jährlich rund 1,7 Millionen zusätzliche Steuererklärungen bedeuten würde, schrieb die Allianz. Diese verursachen enormen administrativen Aufwand, hohe Kosten und zwingen zu einer jährlichen Vermögensaufteilung zwischen den Eheleuten. (sda)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Triple
09.10.2025 15:11registriert Juli 2015
1984!! hat das Bundesgericht entschieden, dass verheiratete Paare denen im Konkubinat auf Stufe der Kantone nicht unterschiedlich behandelt werden dürfen. Leider wurden damals die Bundessteuern nicht beurteilt. Trotzdem, seit 40 Jahren wird immer wieder über diese Ungerechtigkeit diskutiert und gehen tut genau gar nichts vernünftiges. Das ganze grenzt mittlerweile wirklich an Arbeitsverweigerung.
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haraS
09.10.2025 14:38registriert Januar 2023
Also wenn ledige und verheiratete Leute gleich behandelt werden sehe ich das schon als Abschaffung der Heiratsstrafe.
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Voraus denken!
09.10.2025 17:14registriert März 2022
Die direkte Demokratie wird durch die niedrigen Anforderungen an Refernden und Initiativen ad absurdum geführt.

Mindestens 250'000 Unterschriften für Initiativen und 150'000 für Referenden.

Die heutigen Hürden stammen aus einer Zeit ohne Frauenwahlrecht und einer viel kleineren Anzahl Bürger im Land.
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