Nach brisantem Interview: Jositsch selbst schliesst Annahme einer wilden Wahl nicht aus
Er werde wohl weder Bauernpräsident Ritter noch den Zuger Regierungsrat Pfister wählen, sagt SP-Ständerat Daniel Jositsch im Interview mit den CH-Media-Zeitungen.
Dem 59-Jährigen geht es darum, dass die Fähigsten in die Landesregierung kommen. Weil der nächste Bundesrat das Verteidigungsdepartement übernehmen muss, schlägt er den Berner SVP-Ständerat und Sicherheitspolitiker Werner Salzmann vor. Den Parteienwechsel könne man laut Jositsch später wieder ausgleichen.
Im Interview mit TeleZüri nimmt der Zürcher Ständerat Stellung zum angeblich undemokratischen Ticketsystem und zu einer möglichen wilden Wahl:
Der SP-Ständerat sagt: «Das System ist verkrustet und lässt es nicht zu, dass die besten Leute in die Regierung gewählt werden. Aber in der Landesregierung braucht es die besten Leute, alles andere macht keinen Sinn.»
Zweimal hat Daniel Jositsch selber versucht, Bundesrat zu werden. Zweimal hat ihn die SP nicht nominiert. Das, obwohl Jositsch im Parlament gute Wahlchancen gehabt hätte.
Gegenüber TeleZüri betont der Ständerat, dass das Parlament grundsätzlich frei sein müsse, zu wählen, wen es will. Selbstverständlich wäre eine Annahme einer wilden Wahl daher eine Option für ihn.
Mitte-Fraktionspräsident Philipp Matthias Bregy hat wenig Verständnis für die Ticket-Kritik von Jositsch. Gegenüber TeleZüri sagt der Walliser Nationalrat, dass die beiden Bundesratskandidaten Markus Ritter und Martin Pfister eine gute Auswahl seien.
(sel/matthias steimer)