Adolf Ogi bereut Bundesratsbrief: «Es war ein Fehler»
Fünf Alt-Bundesräte wandten sich im Abstimmungskampf zur 13. AHV-Rente mit einem Brief an die Bevölkerung. «Wir wenden uns heute mit ernster Besorgnis an Sie, da die finanzielle Zukunft unserer AHV stark bedroht ist», schrieben die ehemaligen Bundesräte Doris Leuthard, Pascal Couchepin, Johann Schneider-Ammann, Joseph Deiss und Adolf Ogi. Die Initiative klinge verlockend, sei jedoch brandgefährlich.
Der Brief kam bei der Bevölkerung jedoch gar nicht gut an. 83 Prozent der Stimmbevölkerung fanden die Aktion unpassend oder eher unpassend, berichteten Tamedia und 20 Minuten am Montag basierend auf einer Nachwahlbefragung. Vielen dürfte das hohe Ruhegehalt von 230'000 Franken der Alt-Bundesräte sauer aufgestossen sein.
Adolf Ogi bereut die Aktion mittlerweile. Gegenüber dem Tages Anzeiger sagt er: «Im Nachhinein kann man sagen: Der adressierte Brief war ein Fehler, tut mir leid!» Er habe sehr viele negative Zuschriften erhalten, so der ehemalige SVP-Bundesrat.
Ogi führt auch Gründe auf, weshalb die Initiative angenommen wurde. «Nach den Milliarden, die der Staat für die Corona-Krise, für die Ukraine und die Entwicklungshilfe und die Flüchtlinge ausgegeben hat, wollte das Volk jetzt etwas für sich haben.»
Der Alt-Bundesrat gibt sich als guter Verlierer. Er sagt: «Das Volk und die Stände haben die 13. AHV-Rente angenommen, und an diesem Entscheid ist nichts auszusetzen.» (cma)
