In einigen Spitälern hapert es im Umgang mit Medizinprodukten. Das liegt unter anderem an fehlender Weiterbildung des Fachpersonals und an mangelhafter Trennung von Reinzonen und Schmutzbereichen. Auch Cyberrisiken bleiben fast zur Hälfte ungelöst. Zu diesem Schluss kommt das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic.
Bei den Inspektionen in 23 Spitälern hat Swissmedic die Qualität und Sicherheit der Medizinprodukte in Aufbereitungseinheiten und Endoskopieabteilungen geprüft – Abteilungen, in denen das Körperinnere mit medizinischem Gerät untersucht wird. Inspiziert wurden auch Instandhaltungsprozesse und Vigilance-Systeme, also die Meldung schwerwiegender Vorkommnisse, wie Swissmedic am Mittwoch mitteilte.
Die Auswahl der Einrichtungen habe auf einem repräsentativen Verfahren basiert, das regionale und institutionelle Unterschiede der Spitäler berücksichtigte. Die Ergebnisse zeigen demnach, dass in allen Bereichen der Inspektionen wiederkehrende Schwachstellen auftraten.
Swissmedic habe allerdings keine unmittelbare Gefährdung für Patientinnen und Patienten festgestellt. In kritischen Fällen seien Sofortmassnahmen eingefordert worden, um die Sicherheit und Funktionalität von Medizinprodukten zu gewährleisten, heisst es weiter.
Als Grundprobleme sieht Swissmedic Zeit- und Kostendruck, mangelnde Investitionen und ein Defizit an qualifiziertem Personal. Fehler in der Aufbereitung, zum Beispiel unzureichende Desinfektion oder unqualifiziertes Personal, würden Infektionsrisiken bergen.
Die Infrastruktur vieler Endoskopie-Abteilungen ist nach Einschätzung von Swissmedic veraltet und unzureichend, was auch die Gesundheit des Personals durch toxische Chemikalien gefährden könne. Oft fehlten Trennzonen, Lüftungen und eine sichere Chemikalienlagerung.
Zuständige Behörden wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und die kantonalen Inspektorate seien deshalb gefordert, die gesetzlich notwendigen Massnahmen zur Sicherstellung des Personalschutzes in den Endoskopieabteilungen voranzutreiben, betont Swissmedic. (sda)