Ein grosser Teil der bisherigen Affenpocken-Fälle in der Schweiz ist im Kanton Zürich aufgetreten: Von 198 bis am Freitag registrierten Fällen waren es bis Donnerstag 73 im Kanton Zürich. Diese Fälle betrafen bisher ausschliesslich Männer.
Die Betroffenen seien Männer zwischen 20 und 65 Jahren, wie eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bei der Medienstelle der Zürcher Gesundheitsdirektion (GD) ergab.
Ob sich die Männer teilweise kennen, kann die GD nicht beantworten. Kontaktpersonen von Angesteckten würden vom Contact Tracing informiert. Die Ansteckungen könnten aber nicht auf einzelne Ereignisse zurückgeführt werden, sagte Mediensprecherin Laura Gialluca am Donnerstag.
Um weitere Ansteckungen zu verhindern, gab es bisher in der Schweiz keine Massnahmen, etwa an Grossveranstaltungen. Auch für den grössten Anlass im Kanton Zürich, die Street Parade vom 13. August, will der Kanton keine speziellen Vorkehrungen treffen. Informationen gebe es bei den Kontaktstellen und in den sozialen Medien. Die Aids-Hilfe informiere zudem ausführlich auf ihrer Website.
Wieso die bisher gemeldeten Fälle vor allem Männer betrafen, die Sex mit anderen Männern haben, ist unklar. Gemäss der Aids-Hilfe Schweiz könnte es daran liegen, dass sie auf andere sexuell übertragbare Infektionen sensibilisiert seien. Das Krankheitsbild der Affenpocken sei solchen Infektionen ähnlich.
Bei der Zürcher Gesundheitsdirektion wiederum hiess es, dass diese Männer ein zusätzliches Ansteckungsrisiko zu haben scheinen. Nach Zürich fanden sich die meisten Fälle bisher in Westschweizer Kantonen. Wie das BAG auf Anfrage mitteilte, wurden im Kanton Genf bisher 46 Fälle registriert, im Kanton Waadt 26.
Die Behörden empfehlen Betroffenen, sich zu isolieren und einen Arzt zu kontaktieren. Eine Isolationspflicht gibt es bei Affenpocken derzeit aber nicht.
Beim Affenpocken-Virus handelt es sich um einen weniger gefährlichen Verwandten der seit etwa vierzig Jahren ausgerotteten Pocken. Die Krankheit beginnt mit hohem Fieber und entwickelt sich schnell zu einem Hautausschlag mit Krustenbildung.
Das Virus wird von Tieren, vermutlich von Nagetieren, auf den Menschen übertragen. Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, dies bei direktem Hautkontakt oder dem Austausch von grösseren Speicheltropfen. (saw/sda)
Super, eine Empfehlung.
Wieso keine Pflicht? Dafür für jemanden der sich nicht isolieren muss aber ein Contact Tracing zu betreiben, ist ziemlich doof.
Eigenverantwortung ist nämlich nicht für alle dasselbe.
Wen wunderts? ;-)