Schweiz
Gesundheit

Ab diesem Freitag bezahlt die Krankenkasse die Fettweg-Spritze Wegovy

Legemiddelet Wegovy Oslo 20231108. Novo Nordisk produserer legemiddelet Wegovy. Diabetesmedisin og injeksjoner mot fedme. Virkemiddel: Semaglutid. Produsent: Novo Nordisk. Foto: Lise Aserud / NTB Oslo ...
Bild: www.imago-images.de

Jetzt steht der Preis fest: Ab Freitag bezahlt die Krankenkasse die Fettweg-Spritze Wegovy

Der Bund hat sich mit dem Hersteller Novo Nordisk auf ein Preisschild geeinigt. Unter gewissen Bedingungen bezahlen die Krankenkassen die Behandlung.
01.03.2024, 23:0301.03.2024, 23:03
Pascal Michel / ch media
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Das Warten hat ein Ende: Ab dem 1. März übernehmen die Krankenkassen die Behandlung von starkem Übergewicht und Adipositas mit der neuen Fettwegspritze Wegovy. Das bestätigt der dänische Hersteller Novo Nordisk auf Anfrage von CH Media. «Wir freuen uns, dass Wegovy nun kassenzulässig ist. Denn die Patienten mit dem höchsten medizinischen Bedarf sind sehr oft auf die Vergütung angewiesen, da sie sich die Therapie sonst nicht leisten könnten», sagt eine Sprecherin.

Die Lösung ist das Resultat von Verhandlungen des Herstellers mit dem Bundesamt für Gesundheit, die seit November andauerten. Der Bund definiert jeweils mit den Pharmafirmen einen Preis, den die Krankenkassen im Rahmen der Grundversicherung übernehmen. Alle Präparate, die so bezahlt werden, stehen auf der sogenannten Spezialitätenliste.

Dort ist seit Freitag auch ersichtlich, wie viel die Kassen für den Wirkstoff Semaglutid bezahlen. Für eine Spritze, die einen Monat reicht, erhält der Hersteller 149.46 Franken. Das ist der Fabrikabgabepreis. Den Patienten beziehungsweise die Versicherer kostet die Spritze 188.15 Franken. Das ist der Publikumspreis.

Mit der Einigung ist der Weg für den Hersteller frei, die Spritze schweizweit an die Kundschaft zu bringen. Bisher mussten die Patientinnen und Patienten bei ihrer Krankenkasse eine Einzelfallvergütung beantragen, damit die Kosten übernommen wurden. Nicht alle Versicherer boten für eine solche Lösung Hand. Das führte dazu, dass Patienten der Zugang zum Abnehmmittel teilweise verwehrt blieb.

Gewichtsziele müssen erreicht werden

Damit die Kassen die Behandlung nun vergüten, muss zum Beispiel eine Verordnung durch einen Facharzt in Endokrinologie oder in einem Adipositaszentrum erfolgen. Zudem müssen die Patienten strenge Auflagen wie Gewichtsziele erfüllen. «Dadurch werden vorrangig die Patientinnen und Patienten mit dem höchsten medizinischen Bedarf die Therapie vergütet erhalten», heisst es bei Novo Nordisk. Die Behörde Swissmedic hat Wegovy für Patienten zugelassen, die entweder an Adipositas (ab Body-Mass-Index 30) oder starkem Übergewicht (ab BMI 27) und mindestens einer Begleiterkrankung leiden.

Um die Nachfrage zu decken, hat Novo Nordisk bereis Nachschub angekündigt. Man fahre die Produktion hoch, sagte Anne Mette Wiis Vogelsang, Chefin von Novo Nordik Schweiz, kürzlich zu CH Media. «So wollen wir sicherstellen, dass Wegovy zu den Patienten kommt. In der Schweiz leiden 11 Prozent der Bevölkerung an Adipositas, 31 Prozent sind übergewichtig. Der Bedarf ist dementsprechend gross.» (aargauerzeitung.ch)

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206 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ELMatador
02.03.2024 00:07registriert Februar 2020
Ich hoffe dass wir jetzt aber Mit Zucker Subventionen aufhören und stark gesundheitsschädigende Lebensmittel mit einer Gesundheitstaxe belegen. Ganz Analog zu den Zigaretten.
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Hosenabe
02.03.2024 00:06registriert März 2014
Können die Kosten dafür gerne bei der Homöopathie einsparen...
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chicadeltren
02.03.2024 00:09registriert Dezember 2015
2‘500.- im Jahr - immerhin deutlich günstiger als ein Magenbypass. Da müsste man schon 10 Jahre lang Wegovy nehmen, um auf den gleichen Preis zu kommen (Komplikationen und CTs bei jeglichen Bauchschmerzen noch nicht eingerechnet). Und dann läuft ja irgendwann das Patent ab. Könnte also kein schlechter Deal sein, mal sehen wies sich entwickelt.
9010
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