Derzeit sind in der Schweiz zwei Produkte zur Gewichtsreduktion auf dem Markt. Da ist zum einen Wegovy des dänischen Herstellers NovoNordisk. Wegovy, das diesen Frühling das weniger wirksame Mittel Saxenda ersetzt hat, basiert auf dem GLP-1-Rezeptor-Agonisten Semaglutid. Dieser Wirkstoff findet sich auch in Ozempic. Dieses Medikament ist aber nicht als Abnehmspritze, sondern lediglich gegen Diabetes zugelassen.
Zugelassen ist seit diesem Jahr auch das Medikament Mounjaro mit dem Wirkstoff Tirzepatid vom US-Unternehmen Eli Lilly. Mit Mounjaro lässt sich gemäss einer Studie im Fachblatt «Jama Internal Medicine» ein noch stärkerer Gewichtsverlust erreichen als mit Wegovy.
Gemäss der jüngsten Schweizer Gesundheitsbefragung sind in der Schweiz 43 Prozent der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig, 12 Prozent davon leben mit Adipositas. Auch Kinder und Jugendliche sind betroffen: Rund 15 Prozent leben mit Übergewicht oder Adipositas. Von Übergewicht spricht man ab einem Body-Mass-Index von 25. Ab einem BMI von 30 gilt man als adipös, ab einem BMI von 40 spricht man von einer krankhaften Adipositas.
Dazu gibt es bisher lediglich Schätzungen. Das Bundesamt für Gesundheit schreibt auf Anfrage von CH Media, dass die Grundversicherung zwischen Januar und August für das Produkt Wegovy 19,1 Millionen, für Saxenda 6,8 Millionen Franken vergütete. Daraus lässt sich ableiten, dass zirka 11'771 Patienten die Spritze Wegovy verwenden. 4325 Personen nutzen das Vorgängerprodukt Saxenda. Der Bund geht davon aus, dass es zusätzlich einen «relativ hohen Anteil an Selbstzahlern» gibt, die die Medikamente «off-label» nutzen.
Swissmedic hat die Abnehmpräparate für Menschen mit einem BMI von über 30 zugelassen sowie für Personen mit einem BMI ab 27, die an mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung leiden, zum Beispiel Diabetes oder Bluthochdruck.
Weil viele Menschen mit den Abnehmspritzen aus Lifestyle-Gründen ein paar Pfund verlieren möchten, sind zunehmend Fälschungen im Umlauf. Swissmedic warnte schon im Sommer 2023 davor, sich die Schlankheitsmittel im Internet und aus unsicheren Quellen im Ausland zu besorgen.
Ja. Das beliebte Medikament namens Wegovy von Novo Nordisk übernimmt seit März die Grundversicherung. Die neuen Therapien kommen die Kassen teuer zu stehen, beklagte jüngst CSS-Chefin Philomena Colatrella im «Tages-Anzeiger»: «Die Ausgaben für alle Kassen in der Schweiz werden nächstes Jahr mehrere hundert Millionen Franken betragen.» Ob im Gegenzug andere Therapiekosten sinken, wisse man noch nicht. Auch die Langzeitfolgen seien noch nicht klar. Allerdings verteilen die Kassen ihr Geld nicht mit der Giesskanne: Erreicht ein Patient seine mit dem Arzt definierten Gewichtsziele nicht, kann die Kasse die Kostenübernahme einstellen. Zudem werden die Medikamente maximal drei Jahre vergütet.
Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen den Magen-Darm-Trakt: Übelkeit, Durchfall, Verstopfung und Erbrechen. In sehr seltenen Fällen können sie das Risiko für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und für einige Formen von Schilddrüsenkrebs erhöhen.
Schlagzeilen gemacht haben die Medikamente auch mit positiven Nebenwirkungen. So sollen die Präparate vor Herzkreislauferkrankung schützen und einer Fettleber entgegenwirken. Erste Studien deuten auch darauf hin, dass die Wirkstoffe bei einer Nikotin- oder Alkoholsucht helfen sowie neurologische Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson lindern könnten.
Nein. Bei rund 15 Prozent der Patienten schlagen sie nicht an. In der Medizin spricht man von sogenannten Non-Responders, wenn die Spritze nur einen Gewichtsverlust von weniger als fünf Prozent innert drei Monaten bringt. Warum einige Patienten nicht ansprechen, ist unklar. Forscher vermuten genetische Faktoren oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Schlagen die Mittel nicht an und bleiben konventionelle Abnehmversuche mit Ernährungsumstellung und Training erfolglos, gibt es als Alternative die bariatrische Chirurgie. Also etwa ein Magenband, Schlauchmagen oder Magenbypass. Übernommen wird eine solche Operation für Menschen mit einem BMI ab 35, in Ausnahmefällen schon ab einem BMI von 30. (aargauerzeitung.ch)
Ich finde es anspruchsvoll, man hat vorallem Nebenwirkungen wenn man überisst. Meine Gesundheit hat sich massiv verbessert und meine Lebensfreude auch.