Nach dem Gleichstellungsbarometer 2024, das jährlich von Sotomo im Auftrag der Schweizerischen Konferenz der Gleichstellungsbeauftragten (SGK) erstellt wird, ist die Ausbildung die einzige Kategorie, in welcher mehr als die Hälfte der Befragten positiv gestimmt sind, was die Gleichstellung zwischen Mann und Frau betrifft. 59 Prozent der befragten Frauen geben an, dass sie denken, dass die Gleichstellung der Geschlechter in der Ausbildung erreicht sei. Bei den Männern sind es gar 72 Prozent.
Auch die realen Zahlen bestätigen diese Auffassung. Total betrug der Frauenanteil an allen Hochschulebenen 2023/24 von Bachelor bis Doktorat 52 Prozent, das ist ein Anstieg von 13,2 Prozentpunkten seit 1990/91, als die Quote noch bei 38,8 Prozent lag.
Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sind weiterhin frappant, allerdings ist der Lohnunterschied seit Mitte der 1990er-Jahre leicht rückläufig, von 23,8 Prozent 1994 zu 13,8 Prozent 2020. In Franken ausgedrückt erhalten Frauen 926 Franken weniger Lohn pro Monat. Das Ziel der Lohngleichstellung bleibt also auch 28 Jahre nach Inkrafttreten des Gleichstellungsgesetzes unerreicht.
Auch wenn es sehr lange gedauert hat, war die Einführung des Frauenstimmrechts 1971 natürlich ein wichtiger Schritt zur politischen Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Seither ist die Zahl der Frauen in politischen Ämtern praktisch in jedem Wahljahr stetig angestiegen. So sind 38,5 Prozent des Nationalrats Frauen. Im Vergleich zu den Parlamentswahlen 2019 ist diese Zahl aber um 4,5 Prozent zurückgegangen. Auf Kantonsebene ist der Frauenanteil in Parlamenten auf einem Rekordhoch von 33,5 Prozent. Allerdings: Frauen machen 50,3 Prozent der Schweizer Bevölkerung aus und sind somit in der Politik weiterhin stark untervertreten.
Eine weitere sehr langsame positive Entwicklung in der Gleichstellung ist in der Repräsentation von Frauen in Führungspositionen zu beobachten. Seit 1996 gibt es eine Zunahme von Frauen in Unternehmungsleitungen oder mit Vorgesetztenfunktion von rund 7,5 Prozent.
(can)
Es nervt tierisch, wenn Meinung als Fakt verkauft wird…
O.k., heisst das, ich muss jetzt Frauen wählen, oder darf ich weiterhin die Personen wählen, die ich am besten finde?