Die Bündner Regierung hat am Dienstag den Entscheid bekräftigt, das Fuorn-Rudel des Schweizerischen Nationalparks zu töten. Zuvor sammelten Tier- und Umweltorganisationen über 37'000 Unterschriften gegen das Vorhaben. 13 von insgesamt bis zu 17 Wölfen sind bereits tot.
Vor eineinhalb Monate lancierten die Gruppe Wolf Schweiz, WWF, Pro Natura und Bird Life Schweiz die Petition für den Erhalt des Nationalparkrudels. 37'656 Unterschriften wurden gesammelt. Am Dienstag nahm die Bündner Regierung dazu Stellung. Dabei bekräftigte sie, dass das besagte Wolfsrudel nicht ein reines Nationalparkrudel und grösstenteils ausserhalb des Parks unterwegs sei. Deshalb bekäme es auch keine Sonderbehandlung.
Nationalpark-#Wölfe werden geschossen!
— naturschutz.ch (@naturschutz_ch) September 26, 2024
Das BAFU hat das Abschussgesuch für das Fuorn-Rudel im Schweizerischen Nationalpark genehmigt. Der Entscheid ist unverhältnismässig und unverständlich : Das Augenmass ist endgültig verloren gegangen!https://t.co/Y3Kg1n0fMl
Stand Montag wurden bereits 13 Wölfe des Rudels geschossen, sagte die zuständige Regierungsrätin Carmelia Maissen (Mitte) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das Rudel umfasst schätzungsweise 15 bis 17 Tiere.
Nach dem Riss zweier Rinder wurde die Tötung des ganzen Fuorn-Rudels durch den Bund bewilligt. Dem Anliegen der Petition könne daher keine Folge geleistet werden, so die Regierung vor den Medien in Chur. Risse von Tieren der Rinder- und Pferdegattung würden eine rote Linie überschreiten. Eliminiere man solche Wölfe nicht, sei eine Koexistenz unmöglich, so Maissen.
Bereits Ende September als die Abschussbewilligung des Bundes eintraf, nahmen die Verantwortlichen des Nationalparks diese «mit grossem Bedauern zur Kenntnis». Laut der Forschungskommission des Schweizerischen Nationalparks wurde mindestens eines der beiden Rinder von einer Jungwölfin gerissen, die gar nicht mehr zum Rudel gehört.
Die Umweltorganisationen WWF und Pro Natura kritisierten bereits damals die Abschussverfügung: Das Augenmass sei gänzlich verloren gegangen. «Ein ganzes Wolfsrudel zu töten, das hauptsächlich im Nationalpark lebt, nur weil ein daraus abwandernder Jungwolf zwei Kälber erlegt hat, ist unverhältnismässig.»
Trotz dieser Kritik und der zwischenzeitlich eingegangenen Petition setzten sich die Behörden durch. Der lange Reaktionszeit auf die Petition sei auf viele anderweitige Arbeiten in der Verwaltung zurückzuführen, sagte Maissen zu Keystone-SDA. (sda)
Können wir in Zürich für jeden Fussgänger der von einem Auto angefahren wird, dafür 17 SUVs verschrotten? Passt dann auch oder?