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DNA-Analysen zeigen, wie sich Kühe mit der Schweiz entwickelt habe

DNA-Analysen zeigen, wie sich Kühe mit der Schweizer Bevölkerung entwickelt haben

12.06.2023, 10:12
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Dominik Inauen putzt eine Kuh an der Grossviehschau, am Dienstag, 8. Oktober 2013, in Appenzell. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Haben sich beide entwickelt: Schweizer und Kühe.Bild: KEYSTONE

Die genetische Entwicklung von Schweizer Kühen ist eng mit der gesellschaftlichen Entwicklung hierzulande verknüpft. Das zeigen DNA-Analysen von Kuhknochen von der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter.

Die Forscherinnen und Forscher der Universität Basel untersuchten, wie sich die Grösse und die genetische Vielfalt von Kühen im Laufe der Geschichte verändert haben, wie aus einer Mitteilung der Universität Basel vom Montag hervorgeht. Die Resultate wurden kürzlich im Fachblatt «Diversity» publiziert.

Auf dem Gebiet der heutigen Schweiz sind Hausrinder laut den Autorinnen und Autoren seit rund 7500 Jahren verbreitet. Seit dieser Zeit hat das Rind demnach als Fleisch- und Milchlieferant, sowie als Arbeitskraft eine grosse wirtschaftliche Bedeutung.

Die Kuhknochen seien deshalb eine Fundgrube für Studien über die Vergangenheit. «Gerade weil Nutztiere so eng mit den Menschen zusammenlebten, sind ihre Überreste eine Fundgrube für Informationen zu sozio-kulturellen Veränderungen: neue Wohnformen, Ernährungsweisen, Bevölkerungsgrösse, landwirtschaftliche Praxis», sagte die Basler Archäozoologin Sabine Deschler-Erb in der Mitteilung.

Grosse Kühe für viele Menschen

So stellten die Forscherinnen und Forscher etwa eine Zunahme der genetischen Vielfalt bei Rindern im ersten Jahrhundert vor Christus fest. Damals siedelten die Römer nördlich der Alpen und brachten Kühe aus ihrer Heimat mit. Das einheimische Erbgut vermischte sich mit dem der mitgebrachten Kühe.

ARCHIV -- ZU DEN EIDGENOESSISCHEN ABSTIMMUNGEN VOM SONNTAG, 25. NOVEMBER 2018, UEBER DIE HORNKUH INITITAVE, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG -- Eine Kuh der Rasse "Hinterwa ...
Bild: KEYSTONE

Gleichzeitig wurden die Rinder zu dieser Zeit laut der Analyse grösser. Für die wachsende Bevölkerung waren grössere Ackerbauflächen notwendig - und dafür grössere Arbeitstiere. Durch Züchtung sind laut der Studie also diese Eigenschaften gezüchtet worden.

Als sich die Römer im dritten und vierten Jahrhundert nach Christus wieder zurückzogen, wurden auch die Kühe wieder kleiner und der Genpool einfältiger. Denn im Frühmittelalter wurde die Landwirtschaft wieder kleinteiliger, die Menschen waren vermehrt Selbstversorger. Grosse Rinder, die viel Platz und Futter brauchen, waren da eher ein Nachteil für einen einzelnen Hof. (aeg/sda)

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