Schweiz
Wirtschaft

SMI eröffnet nach Bekanntgabe von Trump-Zöllen mit Minus von 1,8 Prozent

Nach Zoll-Schock: SMI startet im Minus, der Crash bleibt aber aus

Die neuen Zölle der Trump-Regierung für die Schweiz haben auch Einfluss auf die Börse. Fast alle Titel des SMI verlieren – ein Crash bleibt aber aus.
04.08.2025, 09:1604.08.2025, 15:12
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Was ist passiert?

Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Montag nach. Auslöser dafür ist der künftige Zollsatz von 39 Prozent, den US-Präsident Donald Trump am Freitag für die Schweiz ausgerufen hat. Allerdings hat der Leitindex SMI nach einem schwachen Start inzwischen den grössten Teil der Einbussen wieder wettgemacht. «Ich hätte es viel schlimmer erwartet», meint ein Händler. Die Stimmung am Markt sei von Vorsicht und Zurückhaltung geprägt. Panik sei aber keine zu sehen.

Der Leitindex SMI, der zunächst bis auf 11'612 Zähler gefallen war, notiert um 11 Uhr noch um 0,51 Prozent tiefer auf 11'775 Punkten.

Damit halten sich die Einbussen des SMI im Vergleich zu seinen europäischen Pendants am Freitag klar in Grenzen. Diese hatten zwischen 2,5 und 3 Prozent eingebüsst und machen nun einen kleinen Teil davon wett.

Ein Mann betrachtet aktuelle Boersenkurse die an einer LED-Wand im Eingangsbereich der Neuen Boerse Zuerich-West des SIX-Hauptsitzes an der Pfingstweidstrasse angezeigt werden aufgenommen am Montag, 7 ...
Fast alle SMI-Titel verlieren, doch ein Crash bleibt aus.Bild: keystone

Wer ist besonders stark betroffen?

Die stärksten Einbussen verbuchen die Aktien von Adecco (–2,9 %), hier dürften laut Händlern Verkäufe am Tag vor der Bilanzvorlage und der US-Arbeitsmarktbericht belasten. Ebenfalls unter Druck – aber über Tagestief – stehen die Finanzwerte Julius Bär (–2,0 %) und UBS (–0,8 %).

Von den drei Schwergewichten halten sich Nestlé (+0,2 %) am besten. Sie haben frühe Einbussen mehr als aufgeholt. Dagegen fallen die Pharmatitel Novartis (–0,4 %) und Roche GS (–1,4 %) sowie der Pharmazulieferer Lonza (–1,1 %). Händler verweisen darauf, dass der US-Präsident mit einem Erlass und einem Brief an 17 grosse Pharmaunternehmen den Druck für tiefere Medikamentenpreise erhöht hat.

Warum ist das Minus nicht noch deutlicher?

Schon im Vorfeld hatten Experten erklärt, dass nicht mit einem Börsencrash gerechnet werden müsse. «Man darf nicht vergessen: Der Schweizer Aktienmarkt repräsentiert nicht eins zu eins die Schweizer Wirtschaft», sagte Matthias Geissbühler, Anlagechef bei Raiffeisen Schweiz, gegenüber SRF.

So seien vor allem KMU von den Zöllen betroffen. An der Schweizer Börse sind aber vor allem global agierende Konzerne und diverse Dienstleister kotiert. «Diese sind nur teilweise direkt von diesen Zöllen betroffen», sagt Geissbühler. (dab/awp/cma)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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nature
04.08.2025 09:30registriert November 2021
Minus 1.8% ist jetzt nicht wirklich dramatisch.
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Max Dick
04.08.2025 10:09registriert Januar 2017
Auch der SPI, der im Gegensatz zum SMI viel stärker betroffen sein sollte, hat kaum ein nennenswertes Minus. Genauso viele einzelne Titel, die stark betroffen sein sollten.

Schade, wollte diverse von ihnen günstig nachkaufen. Scheint aber, dass Trump nicht mehr wirklich ernst genommen wird. Oder man sich sowieso schon auf chaotische Jahre vorbereitet hat.
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iudex
04.08.2025 09:26registriert April 2020
Taco gilt halt auch betreffend die Schweiz. Einfach zurücklehnen und abwarten, allenfalls günstig nachkaufen.
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