Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Montag nach. Auslöser dafür ist der künftige Zollsatz von 39 Prozent, den US-Präsident Donald Trump am Freitag für die Schweiz ausgerufen hat. Allerdings hat der Leitindex SMI nach einem schwachen Start inzwischen den grössten Teil der Einbussen wieder wettgemacht. «Ich hätte es viel schlimmer erwartet», meint ein Händler. Die Stimmung am Markt sei von Vorsicht und Zurückhaltung geprägt. Panik sei aber keine zu sehen.
Der Leitindex SMI, der zunächst bis auf 11'612 Zähler gefallen war, notiert um 11 Uhr noch um 0,51 Prozent tiefer auf 11'775 Punkten.
Damit halten sich die Einbussen des SMI im Vergleich zu seinen europäischen Pendants am Freitag klar in Grenzen. Diese hatten zwischen 2,5 und 3 Prozent eingebüsst und machen nun einen kleinen Teil davon wett.
Die stärksten Einbussen verbuchen die Aktien von Adecco (–2,9 %), hier dürften laut Händlern Verkäufe am Tag vor der Bilanzvorlage und der US-Arbeitsmarktbericht belasten. Ebenfalls unter Druck – aber über Tagestief – stehen die Finanzwerte Julius Bär (–2,0 %) und UBS (–0,8 %).
Von den drei Schwergewichten halten sich Nestlé (+0,2 %) am besten. Sie haben frühe Einbussen mehr als aufgeholt. Dagegen fallen die Pharmatitel Novartis (–0,4 %) und Roche GS (–1,4 %) sowie der Pharmazulieferer Lonza (–1,1 %). Händler verweisen darauf, dass der US-Präsident mit einem Erlass und einem Brief an 17 grosse Pharmaunternehmen den Druck für tiefere Medikamentenpreise erhöht hat.
Schon im Vorfeld hatten Experten erklärt, dass nicht mit einem Börsencrash gerechnet werden müsse. «Man darf nicht vergessen: Der Schweizer Aktienmarkt repräsentiert nicht eins zu eins die Schweizer Wirtschaft», sagte Matthias Geissbühler, Anlagechef bei Raiffeisen Schweiz, gegenüber SRF.
So seien vor allem KMU von den Zöllen betroffen. An der Schweizer Börse sind aber vor allem global agierende Konzerne und diverse Dienstleister kotiert. «Diese sind nur teilweise direkt von diesen Zöllen betroffen», sagt Geissbühler. (dab/awp/cma)
Schade, wollte diverse von ihnen günstig nachkaufen. Scheint aber, dass Trump nicht mehr wirklich ernst genommen wird. Oder man sich sowieso schon auf chaotische Jahre vorbereitet hat.