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Staatsbesuch der Präsidentin Kosovos in der Schweiz – so lief es

Herzliche Worte beim Staatsbesuch der Präsidentin Kosovos

21.05.2025, 19:0421.05.2025, 19:04
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Swiss Federal President Karin Keller Sutter, 2nd right, her husband Morten Keller, right, Vjosa Osmani Sadriu, President of the Republic of Kosovo, 2nd left, and her husband Prindon Sadriu, left, reac ...
Die kosovarische Präsidentin Vjosa Osmani Sadriu wurde am Mittwoch von der Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter in Bern empfangen. Anwesend waren auch deren jeweiligen Ehemänner.Bild: keystone

Die kosovarische Präsidentin Vjosa Osmani Sadriu und Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter haben beim Staatsbesuch in Bern herzliche Worte für das gegenseitige Verhältnis gefunden. Osmani Sadriu drückte der Schweiz ihre Dankbarkeit für die Hilfe in schwierigen Zeiten aus.

Beide Präsidentinnen erwähnten die grosse kosovarische Diaspora in der Schweiz. Keller-Sutter erklärte am Mittwoch, die je nach Zählart 160'000 oder 250'000 Menschen aus dem Balkanstaat seien ein integrierter Teil der Schweiz und ihres Wirtschaftslebens.

Sie erinnerte daran, dass die ersten Migranten in den 1960-er Jahren zum Arbeiten in die Schweiz kamen. In den 1990-er Jahren kamen Flüchtlinge vor dem Krieg hinzu. Viele von ihnen würden die Schweiz heute als ihre Heimat betrachten.

Efta-Freihandelsabkommen als Fortschritt

Die bilateralen Beziehungen mit Kosovo haben sich gemäss der Bundespräsidentin seit der Anerkennung der Unabhängigkeit durch die Schweiz als einem der ersten Länder positiv entwickelt. Dabei nannte Keller-Sutter insbesondere das Freihandelsabkommen der Efta.

Mit Vjosa Osmani Sadriu tauschten sich neben Keller-Sutter Aussenminister Ignazio Cassis, Justizminister Beat Jans und Verteidigungsminister Martin Pfister aus. Zur Sprache kam neben der geopolitischen Lage und dem Krieg in der Ukraine auch die Polizeizusammenarbeit.

Die Schweiz unterstütze die europäische Perspektive für die Länder im Westbalkan, sagte die Bundespräsidentin. Angesichts der aktuellen US-Aussenpolitik sei offen, welche globale Ordnung sich etabliere. Da sei jedes Land mit den gleichen Werten wie die Schweiz willkommen.

Staatsgast dankt der Schweiz

Vjosa Osmani Sadriu dankte der Schweiz für die Solidarität im Kosovo-Krieg. Die zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauer beim Staatsempfang auf dem Bundesplatz zeigten, dass die Diaspora das teile.

Diese Diaspora sei die Brücke, welche beide Länder verbinde. Heute seien die vor dem Krieg Geflüchteten Professoren, Politiker, Unternehmer oder Torschützen in der Schweiz. Mit dem Freihandelsabkommen öffne sich ein weiteres Kapitel der in schwierigen Zeiten geknüpften engen Beziehungen.

Die Schweiz unterstütze Kosovo seit vielen Jahren. Als erstes Land habe sie die Unabhängigkeit des Kosovo als einzige Lösung im Konflikt mit Serbien erwähnt. Das alles und die Hilfe beim Wiederaufbau werde die kosovarische Bevölkerung nie vergessen.

Galadinner mit Fussballstar

Osmani Sadrius Staatsbesuch ist der erste eines kosovarischen Staatsoberhaupts in der Schweiz. Am Abend fand im Bernerhof – dem Sitz von Keller-Sutters Finanzdepartement – ein Staatsbankett statt. Zu diesem war auch der Fussballstar Xherdan Shaqiri vom FC Basel eingeladen, einer der berühmtesten Schweizer mit Wurzeln in Kosovo.

Am Donnerstag setzt Osmani Sadriu ihren Aufenthalt mit einem Besuch beim Zughersteller Stadler Rail in Busnang TG fort. Anschliessend tauscht sie sich an der Universität St. Gallen mit der dortigen Leitung über die Suche nach Talenten, Fachkräftemangel sowie Konkurrenz und Innovation aus. (sda)

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