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Wehalb Hans-Ueli Vogt in den Bundesrat will – die Sonntagsnews

Der Zuercher Ex-Nationalrat Hans-Ueli Vogt anlaesslich der Delegiertenversammlung der SVP Schweiz vom Samstag, 22. Oktober 2022 im Schulhaus Staffeln in Luzern. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Hans-Ueli Vogt will, dass der Kanton Zürich im Bundesrat weiterhin vertreten ist.Bild: keystone

Weshalb Vogt in den Bundesrat will und sich junge Männer bedroht fühlen – die Sonntagsnews

Die Gründe für die Bundesratskandidatur von Hans-Ueli Vogt, die zunehmenden Burnouts in der Ärzteschaft und und die Ausweisung von Russinnen aus der Schweiz – das sind die Sonntagsnews.
23.10.2022, 07:18
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Gesundheits- und Pharmabranche lancieren Initiative

Eine breite Allianz aus Verbänden von Pharmafirmen, Apotheken, Laboratorien, Pharma-Grossisten, Ärzten sowie dem Konsumentenforum starten unter dem Titel «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit» eine nationale Volksinitiative. Die Unterschriftensammlung beginnt Anfang 2023, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Die Initiative nimmt mit ihren Forderungen den Bund in die Pflicht. Die Initianten verlangen, dass die Zuständigkeit für die medizinische Versorgungssicherheit künftig beim Bund angesiedelt ist und nicht mehr wie aktuell bei den Kantonen. Sie rufen den Bund dazu auf, in der Schweiz Strukturen zu schaffen, damit die Herstellung von Heilmitteln in der Grundversorgung erhalten bleibt.

Für Zürich: Darum will Hans-Ueli Vogt in den Bundesrat

Der ehemalige SVP-Nationalrat Hans-Ueli Vogt begründet seine Kandidatur für die Nachfolge von Ueli Maurer im Bundesrat mit dem Anspruch des Kantons Zürich auf einen Sitz in der Landesregierung. Das fange schon bei der wirtschaftlichen Bedeutung der Limmatstadt an, sagte Vogt in einem Interview mit dem «SonntagsBlick». Beim Finanzausgleich sei der Kanton Zürich ein Top-Geber, während der Kanton Bern ein Top-Nehmer sei. Dass er nicht zum inneren Zirkel der Zürcher Kantonalpartei gehöre, sei nicht relevant. Und Angst vor einer Niederlage gegen den Berner Top-Favoriten Albert Rösti habe er nicht. «Nur wer die Niederlage nicht fürchtet, kann befreit kämpfen», sagte Vogt. Er schätze das gute Gespräch mehr als eine Veranstaltung im Rössli-Saal mit Bier und Gesang.

Burnouts bei Ärztinnen und Ärzten steigen deutlich

Die Burnouts bei Ärztinnen und Ärzten häufen sich. Seit 2015 hat sich deren Zahl beinahe verdoppelt, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Fast 200 Mediziner suchten im letzten Jahr Hilfe wegen Stress, Angstzuständen oder Selbstzweifeln. Zwei von drei Hilferufe gingen dabei von Ärztinnen ein. Dieser Anteil sei seit Jahren stabil. Oft handle es sich um gewissenhafte, kompetente und feinfühlige Frauen, die sich in der Doppelrolle als Mutter und Ärztin aufrieben, sagte Mirjam Tanner, Psychiaterin der Beratungsstelle für Ärzte in der Krise (ReMed). Dass Männer seltener um Hilfe bitten würden, heisse nicht, dass es ihnen besser gehe. Ärzte hätten nur eine höhere Hemmschwelle als ihre Kolleginnen.

Russen wehren sich gegen Schweizer Sanktionen

Die Schweiz hat im Einklang mit der EU mehr als 1000 Russinnen und Russen als Reaktion auf den russischen Angriffskrieges in der Ukraine sanktioniert. Doch nicht alle, die auf der Sanktionsliste stehen, wollen dies akzeptieren, wie der «SonntagsBlick» schreibt. Einige bestreiten vehement, zum Machtzirkel des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu gehören. Sie fordern daher, von der Sanktionsliste gestrichen zu werden. In fünf Fällen sind laut dem Wirtschaftsdepartement (WBF) Gesuche um ein Delisting gestellt worden. Das letzte Wort hat der Gesamtbundesrat. Damit bleibe die Rechtsstaatlichkeit vollumfänglich gewahrt, so das WBF.

Schweiz will geflüchtete Russinnen zurückschicken

Die Schweiz fährt gegenüber russischen Dissidenten eine harte Linie. In einem Fall in Ittigen bei Bern ist eine 17-jährige Frau, die gut deutsch spricht, zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester aufgefordert worden, die Schweiz zu verlassen und nach Russland zurückzukehren. Die Familie war vor fünf Jahren aus Russland in die Schweiz geflüchtet, wie der «SonntagsBlick» schreibt. Der Vater der Kinder ist ein regierungskritischer Aktivist. Ähnlich erging es laut «SonntagsZeitung» einer Ärztin, die von St. Petersburg in die Schweiz geflüchtet war. Ihr droht nach der Ausweisung ein Einsatz im Ukraine-Krieg auf russischer Seite. Das Staatssekretariat für Wirtschaft hat ihr Asylgesuch mit der Begründung abgelehnt, sie habe bei ihrer Flucht noch kein Aufgebot für den Militärdienst gehabt.

Schweizer Produkte werden in Russland immer noch verkauft

Wegen des Ukraine-Krieges haben Tausende Firmen Russland verlassen. Das gilt auch für Schweizer Firmen. Das zeigen Recherchen der «NZZ am Sonntag». Obwohl der Markt von den Unternehmen nicht mehr beliefert wird, sind viele ihrer Produkte dort immer noch erhältlich. Das gilt unter anderem für die Sackmesser von Victorinox, von denen in Russland Fälschungen über das Internet verkauft werden. Das Unternehmen beobachte die Entwicklung, die gegen markenrechtliche Regelungen verstosse, teilte Victorinox mit. Auch die Uhren der Swatch-Group, das Computer-Zubehör von Logitech und die Lindt-Schololade werden in Russland weiterhin verkauft, obwohl die Firmen Russland den Rücken gekehrt haben.

So sieht der neue «McDonald's» in Russland aus

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So sieht der neue «McDonald's» in Russland aus
Menschen stehen im ehemaliges McDonald's-Restaurant in Moskau, an, um ihre Bestellung aufzugeben.
quelle: keystone / maxim shipenkov
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Städte setzen auf vermeintlich ökologische Fernwärme

Vor dem Hintergrund der Energiekrise bauen die Städte Zürich, Basel und Bern ihr Fernwärmenetz massiv aus. Das sei klimafreundlich heisst es in den rot-grünen Regierungen der drei Städte. Doch um im Winter genügend Wärme zu haben, müssen die Städte grosse Mengen Erdgas verbrennen, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. In Zürich beträgt der fossile Anteil in den Wintermonaten 45 Prozent und in Bern 25 Prozent. Die Basler Fernwärme besteht das ganze Jahr über zu einem Drittel aus Erdgas. Ökologische Probleme wirft darüber hinaus die Nutzung der Abwärme von Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) auf. Die Schweizer KVA stossen jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen CO2 aus. Dass die Abwärme laut Gesetz dennoch klimafreundlich sein soll, ist politisch zunehmend umstritten.

Junge Männer fühlen sich von Frauenförderung bedroht

Junge Männer und nicht die alten Greise nerven sich über die Frauenförderung. Das ergab eine EU-weite Studie der Universität Göteborg, die in 27 Ländern durchgeführt worden ist, berichtet die «SonntagsZeitung». Die Frage lautete, ob die Frauenförderung den Männern zum Nachteil gereiche. Am meisten antworteten die 18- bis 29-Jährigen mit einem klaren Ja. Je älter die männlichen Befragten wurden, desto mehr nahm die Zustimmung ab. Die Schweiz war nicht Teil der Studie. Der selbe Unmut macht sich jedoch auch hier bemerkbar. Männer beschweren sich zunehmend darüber, sie würden durch Frauenquoten und Diversity-Massnahmen benachteiligt. Das gilt auch für die Karrierechancen, die die Männer beeinträchtigt sahen.

Coop, Migros und Co. sollen auf Mengenrabatte beim Fleisch verzichten

Mit Mengenrabatten auf Fleisch und anderen Frischprodukten dürfte bald Schluss sein. Denn der Verkauf von Produkten im Multipack verursacht Food-Waste. Der Bund will dies stoppen. Die grossen Händler haben laut «SonntagsZeitung» einen Aktionsplan unterschrieben, der die Vergeudung von Lebensmitteln eindämmen will. Der Bundesrat will, dass die Massnahmen freiwillig umgesetzt werden. Multipacks bei frischen Waren sollen aus dem Kühlschrank verbannt werden. Mengenrabatte sollen bei schnell verderblichen Waren überprüft und durch einen Rabatt auf das einzelne Produkt ersetzt werden. Den Detailhändlern ist die Problematik bewusst. Die Migros hat kleinere Verpackungen eingeführt. Coop setzt sich für eine branchenweite Lösung ein und wartet noch zu.

Schweizer Arbeitgeber kämpfen gegen Mindestlöhne

Die Schweizer Arbeitgeber kritisieren die Mindestlöhne in Genf und Neuenburg. Laut «Le Matin Dimanche» findet morgen Montag vor der Wirtschaftskommission des Nationalrates eine wichtige Gesprächsrunde dazu statt. Die Kommission diskutiert eine Motion von Ständerat Erich Ettlin (Mitte OW), die landesweit allgemeinverbindlich erklärten Gesamtarbeitsverträgen (GAV) den Vorrang vor Mindestlöhnen einräumen will. Die Motion wird von 27 Berufsverbänden unterstützt. Kantone wie Jura, Basel-Stadt und das Tessin, die einen Mindestlohn eingeführt hätten, praktizierten die neue Regelung schon heute, so Ettlin. Die Motion hat den Ständerat bereits passiert. Die Kantone Neuenburg und Genf versuchen, den Nationalrat davon zu überzeugen, den Vorstoss abzulehnen. Er greife die Autonomie der Kantone an. (sda)

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Maurer-Nachfolge: Diese 5 Kandidaten wollen in den Bundesrat
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72 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rethinking
23.10.2022 08:02registriert Oktober 2018
„Schweizer Arbeitgeber kämpfen gegen Mindestlöhne“

War nicht anders zu erwarten. Die hochgelobte Sozialpartnerschaft ist vor allem viel heisse Luft. Letztlich geht es nur um Margen und Gewinn…
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Rethinking
23.10.2022 07:46registriert Oktober 2018
„Burnouts bei Ärztinnen und Ärzten steigen deutlich“

Schon extrem krank, dass ausgerechnet im Gesundheitswesen die Arbeitskultur und -organisation so schlecht sind, dass viele Arbeitnehmer krank werden…
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Rethinking
23.10.2022 07:54registriert Oktober 2018
„Junge Männer fühlen sich von Frauenförderung bedroht“

Einerseits ist die Reaktion völlig verständlich. Teils wird es schon ad Extremis getrieben von gewissen Frauen(-organisationen). Mit GLEICHberechtigung hat das dann nicht mehr viel zu tun…

Umgekehrt muss man eingestehen, dass die Frauen in der Geschichte der Menschheit lange Zeit nicht dieselben Rechte hatten und dass z.B. gerade auch Religionen heute noch dazu genutzt werden um diese zu unterdrücken…
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