Die Schweiz will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2025 bis 2028 mit zusätzlichen umgerechnet rund 66 Millionen Franken unterstützen. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider forderte am Montag in Genf eine «starke» Organisation, die «an die Herausforderungen angepasst» sei.
Der neue Finanzrahmen wird die Pflichtbeiträge der Schweiz zum Budget der WHO ergänzen. Zu Beginn der Weltgesundheitsversammlung begrüsste die Bundesrätin die Bemühungen des Generaldirektors Tedros Adhanom Ghebreyesus um eine Neuausrichtung der Organisation.
Letzterer beschloss, die Anzahl der Abteilungen der WHO von 76 auf 34 zu reduzieren. «Die Rolle von Genf als Weltgesundheitshauptstadt» stehe aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Spannungen «auf dem Prüfstand», so die Bundesrätin weiter.
«Wir brauchen eine starke, agile und effiziente WHO», sagte sie zu den Vertretern der Mitgliedsstaaten. Die USA waren nicht anwesend. Dennoch sprach Baume-Schneider von einem «historischen Moment» bei einer Verabschiedung des Abkommens gegen Pandemien.
Demnach muss die WHO schnell Zugang zu 20 Prozent der Dosen neuer Impfstoffe oder Technologien gegen Pandemien erhalten. Einige Nichtregierungsorganisationen (NGOs) bemängelten, dass dies eine Diskriminierung der Entwicklungsländer wie während der Corona-Pandemie nicht vermeiden könne.
«Das Abkommen ist klar. Wir müssen fair sein», entgegnete Baume-Schneider. «Wir wollen mehr Solidarität, aber wir wollen auch die Innovation fördern», fügte Diplomatin Barbara Schedler Fischer an. Sie leitet die Abteilung Internationales im Bundesamt für Gesundheit. «Es ist uns gelungen, ein Gleichgewicht zu finden», sagte sie.
Nach drei Jahren teilweise zäher Verhandlungen wird die Verabschiedung des Pandemie-Abkommens nicht der letzte Schritt sein. Eine neue Arbeitsgruppe soll einen Anhang zu den Modalitäten des neuen Systems für den Zugang zu Krankheitserregern und den Vorteilsausgleich erstellen. (dab/sda)