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Coronavirus: Wann zeigt ein Lockdown Wirkung? Ein Ländervergleich

Wie lange dauert es, bis ein Lockdown Wirkung zeigt? Zahlen aus China zeigen es

19.03.2020, 16:45
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Einige Länder in Europa haben diese oder bereits letzte Woche angesichts der Coronavirus-Pandemie eine Ausgangssperre für die Bevölkerung verfügt. Auch in der Schweiz fordern einige Kantone eine Ausgangssperre. In China haben die Lockdowns gezeigt, dass die Ausbreitung des Virus verlangsamt und sogar gestoppt werden kann.

Doch wie lange dauert es, bis die Wirkung dieses drastischen Einschnittes in das öffentliche Leben sichtbar wird? Wann gehen die Fallzahlen zurück? Die Zahlen aus China und Südkorea geben einen Einblick:

Wann entspannte sich die Lage in China?

Die jetzige Pandemie nahm in China ihren Ursprung. Wissenschaftler vermuten, dass die ersten Viren auf einem Fischmarkt in Wuhan im Bezirk Hubei auf den Menschen übertragen wurden. Dies war im Dezember 2019. Am 23. Januar wurde der Notstand ausgerufen und am 29. Januar stellte die chinesische Regierung alle betroffenen Städte unter Quarantäne.

Die Kurve der Infizierten flacht laut den Zahlen von Worldometer am 13. Februar ab. Das sind 21 Tage nach Ausrufung des Notstandes und etwa zwei Wochen nach Durchsetzung der Ausgangssperre in den betroffenen Gebieten.

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Daten: Worldometer.Bild: watson

Wann entspannte sich die Lage in Südkorea?

Ähnliches lässt sich in Südkorea beobachten. Der erste Patient wurde am 20. Januar positiv auf das Coronavirus getestet. Die Regierung reagierte umgehend und fing an, Verdachtsfälle zu testen. Am 18. Februar infizierten sich an einer religiösen Veranstaltung 70 weitere Personen in der Stadt Daegu.

Die Behörden erklärten sofort den Notstand für die Stadt. Die Universitäten und Schulen verlängerten die Ferien, die Menschen blieben zu Hause. Ab dem 2. März – ebenfalls etwa zwei Wochen nach Verhängung des Notstandes – beginnt die Kurve der Anzahl Fälle abzuflachen.

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Daten: WorldometerBild: watson

Das Beispiel Südkorea zeigt, wie wirksam das konsequente Befolgen der Massnahmen der Regierung sein kann. Obwohl die Ausgangssperren erst am 20. Februar verhängt wurden, waren die Strassen bereits zwei Tage vorher wie leergefegt.

Was würde das für Italien bedeuten?

Italien hat am 9. März in den betroffenen Gebieten eine Ausgangssperre verhängt. Geht man davon aus, dass sich die Anzahl Fälle nach Einsetzen der Ausgangssperre in Italien ähnlich entwickeln wie in China, sollte die Kurve am 23. März abflachen, also 14 Tage danach.

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Daten bis 18. März: Worldometer. Ab 18. März wurde eine ungefähre Voraussage berechnet.Bild: watson

Wie würde es in der Schweiz aussehen?

Die Schweiz hat am 16. März schärfere Massnahmen erlassen. Restaurants und Bars müssen schliessen, der ÖV wurde eingeschränkt. Sollten diese Massnahmen reichen, sollte die Kurve nach dem Modell China und Südkorea etwa am 30. März abflachen.

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Daten bis 18. März: Worldometer. Ab 18. März wurden eine ungefähre Voraussage berechnet.Bild: watson

Es gibt allerdings Befürchtungen, dass die Massnahmen nicht reichen und Bilder von flanierenden Menschenmassen zeigen, dass die Bevölkerung sich nur teilweise an die Empfehlungen des Bundes hält. Sollten die Kritiker recht behalten, dürfte die Kurve erst zwei Wochen nach Verhängung einer strikten Ausgangssperre wieder flacher werden. Was jedoch nicht heisst, dass dann die Ausgangssperre bereits wieder aufgehoben wird. (leo)

Diese Annahmen wurden getroffen:
Die Zahlen in den Grafiken sind auf dem Stand vom 18. März und stammen alle von Worldometer. Für die Entwicklung der Kurve in Italien und in der Schweiz haben wir angenommen, dass sich die Fälle bis zum Eintreten der Wirkung der Ausgangssperre alle vier Tage verdoppeln und anschliessend abflachen.
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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jason84
19.03.2020 18:20registriert März 2016
Ich halte mich zuhause auf. Ausser tagsüber. Da bin ich 9 Stunden lang mit ca 150 Menschen auf einer Baustelle. Dies bei 5 ToiToi und einer! Gelegenheit zum Hände waschen.
Läuft in der Schweiz.
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IfyouNeverNevergoyouwillNeverNeverknow
19.03.2020 19:35registriert Februar 2015
Geklaut aber gut:
„Nachdem ich gerade wieder hörte, es wäre doch alles nur Panikmache, unnötig und die Maßnahmen komplett überzogen, da der Coronavirus eh "nur" bei drei Prozent tödlich verläuft, gibts hier eine kleine Rechenaufgabe für unsere Intelligenzbestien.
Wenn ich dir 100 Smarties gebe, dir aber sage, dass drei davon vergiftet sind, würdest du dann auf gut Glück trotzdem 97 davon essen? Nein? Gratuliere, du hast soeben erkannt, wofür die Maßnahmen, die dich so ärgern und die du so unnötig findest da sind... Freut mich dass ich helfen konnte...“
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postprandiales Vigilanzsuppressionssyndrom
19.03.2020 17:08registriert Juni 2019
was mir nicht ganz klar ist, die Kurven flachen ab, weil weniger Kontakt zwischen Menschen stattfindet. so weit so logisch.
wenn dann die Sperren aufgehoben werden, ist dann das Virus ausgerottet oder alle angesteckten nicht mehr ansteckend oder kanns dann wieder von vorne los gehen?
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