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Weil am Rhein: Die Flüchtlinge stranden auf dem Polizeiposten

WEIL AM RHEIN, GERMANY - FEBRUARY 10: A woman on a bicycle enters into Switzerland from Germany at the border crossing on February 10, 2014 at Weil am Rhein Ost weilstrasse, Germany. Swiss citizens vo ...
Das Dreiländereck rückt vermehrt ins Zentrum der Flüchtlingsroute nach Deutschland.
Bild: Getty Images Europe

Nach der Flucht durch die Schweiz: Flüchtlinge stranden im Polizeiposten in Weil am Rhein

09.08.2016, 08:5309.08.2016, 09:17
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Die Balkanroute ist kaum mehr passierbar. Deshalb wählen immer mehr Flüchtlinge den Weg durch die Schweiz nach Deutschland: Vom Tessin ins Mittelland nach Basel und dort über die Grenze, nach Weil am Rhein. Das Polizeirevier in der Deutschen Stadt, die gerade mal 30'000 Einwohner zählt, ist überlaufen, schreibt «Die Welt».

Besonders günstig ist dieser Übergang, weil die Grenze in Basel über den Rhein reicht. Somit kann sie dort zu Fuss überquert werden. Kontrollen gibt es eigentlich nur an den grossen Übergängen. Der Weg der meisten Flüchtlinge endet dann vorerst auf dem kleinen Polizeirevier der deutschen Grenzstadt.

«Zwei Stunden pro Asylbewerber dauert das in der Regel schon, auch wegen der Verständigungsschwierigkeiten», erzählt Revierleiterin Kathrin Mutter der Zeitung. Seit Mai seien 340 Asylbewerber im Revier gelandet. Dolmetscher habe man keine.

Wenn grössere Gruppen auf einmal vor dem Revier auftauchen, haben die Polizisten gar keine Zeit mehr für andere Aufgaben. «Zu Ruhestörungen fahren wir schon gar nicht mehr», so Mutter. 

Anhaenger der ''Pegida Dreilaendereck'' aus Deutschland und der Schweiz demonstrieren friedlich am Sonntag, 22. November 2015 auf dem Rathausplatz in Weil am Rhein, Deutschland. Po ...
Eine Pegida-Demonstration in Weil am Rhein.Bild: KEYSTONE

Die Schweizer Grenzerwacht habe zwar Anweisung erhalten, keine Asylbewerber nach Deutschland durchzulassen, jedoch schaffen immer wieder Gruppen den unbemerkten Grenzübertritt. Die deutsche Bundespolizei hat bereits Verstärkung in die Region geschickt.

Mutter sei kein Gegnerin der offenen Grenzen. «Aber wenn die Politik sich entscheidet, die Grenzen offen zu halten, muss sie auch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wir mit den Konsequenzen klarkommen.» Momentan sei die Lage auf dem Polizeirevier prekär. (leo)

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1 Kommentar
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Die beliebtesten Kommentare
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ElenderKuschelwuschel
09.08.2016 12:26registriert Juni 2016
Da stellen sich zwei Fragen:
1. Wen sie von Italien in die Schweiz kommen: Vor was sind sie in Italien geflüchtet?
2. Wenn sie von der Schweiz aus nach Deutschland rübergehen: Vor was sind sie in der Schweiz geflüchtet?

Fakt ist doch: Sobald sie innerhalb Europas Grenzen übertreten, sind sie keine Flüchtlinge mehr, sondern einfach Migranten.
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