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Die Balkanroute ist kaum mehr passierbar. Deshalb wählen immer mehr Flüchtlinge den Weg durch die Schweiz nach Deutschland: Vom Tessin ins Mittelland nach Basel und dort über die Grenze, nach Weil am Rhein. Das Polizeirevier in der Deutschen Stadt, die gerade mal 30'000 Einwohner zählt, ist überlaufen, schreibt «Die Welt».
Besonders günstig ist dieser Übergang, weil die Grenze in Basel über den Rhein reicht. Somit kann sie dort zu Fuss überquert werden. Kontrollen gibt es eigentlich nur an den grossen Übergängen. Der Weg der meisten Flüchtlinge endet dann vorerst auf dem kleinen Polizeirevier der deutschen Grenzstadt.
«Zwei Stunden pro Asylbewerber dauert das in der Regel schon, auch wegen der Verständigungsschwierigkeiten», erzählt Revierleiterin Kathrin Mutter der Zeitung. Seit Mai seien 340 Asylbewerber im Revier gelandet. Dolmetscher habe man keine.
Wenn grössere Gruppen auf einmal vor dem Revier auftauchen, haben die Polizisten gar keine Zeit mehr für andere Aufgaben. «Zu Ruhestörungen fahren wir schon gar nicht mehr», so Mutter.
Die Schweizer Grenzerwacht habe zwar Anweisung erhalten, keine Asylbewerber nach Deutschland durchzulassen, jedoch schaffen immer wieder Gruppen den unbemerkten Grenzübertritt. Die deutsche Bundespolizei hat bereits Verstärkung in die Region geschickt.
Mutter sei kein Gegnerin der offenen Grenzen. «Aber wenn die Politik sich entscheidet, die Grenzen offen zu halten, muss sie auch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass wir mit den Konsequenzen klarkommen.» Momentan sei die Lage auf dem Polizeirevier prekär. (leo)