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Schweiz will Gipfel zwischen Donald Trump und Wladimir Putin ausrichten

Die Schweiz will den Trump-Putin-Gipfel ausrichten – aber hat wohl schlechte Chancen

Donald Trump und Wladimir Putin haben ein Treffen angekündigt. Die Schweiz bringt sich nun als Gastgeberin ins Spiel. Es spricht aber einiges dafür, dass ein anderes Land zum Zug kommt.
08.08.2025, 07:09
Francesco Benini / ch media
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Schon in wenigen Tagen wollen sich Donald Trump und Wladimir Putin treffen. Das haben beide Seiten bestätigt. Offen ist die Frage: Wo findet der Gipfel statt?

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Donald Trump und Wladimir Putin sollen sich bald treffen.Bild: keystone

Der amerikanische und der russische Präsident werden darüber sprechen, wie Russland und die Ukraine einem Waffenstillstand und dann einem Friedensschluss näher kommen.

«In diesem Zusammenhang bekräftigt die Schweiz ihre Bereitschaft, bei Bedarf und auf Ersuchen der Parteien die Dialogbemühungen zu unterstützen und ihre Guten Dienste zur Verfügung zu stellen, im Einklang mit ihrer Tradition der Förderung von Frieden und Diplomatie», schreibt Pierre-Alain Eltschinger, Sprecher des Departements für auswärtige Angelegenheiten.

Mit anderen Worten hat die Schweiz signalisiert, dass sie als Gastgeberin des Gipfeltreffens zwischen Trump und Putin bereitstehe. Eine solche Veranstaltung würde dem Land grosse öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen. Und der Event wäre wohl auch hilfreich im Zollstreit mit den USA.

Keller-Sutter sprach mit Rubio über die Ukraine

Donald Trump würde in das Land reisen, dessen Unternehmen seiner Meinung nach mit Exporten nach Amerika zu viel Geld verdienen. Er würde Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter treffen. Sie könnte ihn auf das neue Verhandlungsangebot der Schweiz zur Beilegung des Zollstreits ansprechen.

Karin Keller-Sutter sagte am Donnerstag, dass beim Treffen mit US-Aussenminister Marco Rubio in Washington auch die Ukraine ein Thema gewesen sei. Die Bundespräsidentin bekräftigte dabei den Willen der Schweizer Regierung, die Bemühungen um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu unterstützen.

HANDOUT - Secretary Marco Rubio meets with Swiss Federal President Karin Keller-Sutter, left, at the Department of State in Washington, D.C., August 6, 2025. (Official State Department photo by Freddi ...
Karin Keller-Sutter und Marco Rubio.Bild: keystone

Ein Problem gäbe es bei der Einreise von Wladimir Putin zu lösen: Der internationale Strafgerichtshof in Den Haag stellte im März 2023 einen internationalen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten aus – wegen des Verdachtes, dass er für Kriegsverbrechen verantwortlich sei. Die Schweiz müsste Putin freies Geleit zusichern. Das entspricht einer Garantie, dass eine Verhaftung ausgeschlossen ist. Ohne freies Geleit würde Putin sicher nicht in die Schweiz reisen.

Andere Länder stehen als Gastgeber im Vordergrund

Wie wahrscheinlich ist es, dass die Schweiz als Gastgeberin des Gipfels ausgewählt wird? Andere Länder stehen im Vordergrund: Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei. Russland kritisierte die Schweiz wiederholt, weil sie die Wirtschaftssanktionen der EU übernommen hatte.

Das letzte Treffen zwischen den Präsidenten der USA und Russlands fand in der Schweiz statt. Im Juni 2021 begegneten sich Joe Biden und Wladimir Putin in Genf. Erfolgreich verlief der Gipfel nicht. Putin liess damals bereits Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammenziehen. Er hatte wahrscheinlich schon entschieden, die Ukraine anzugreifen. Acht Monate später startete Putin den Angriffskrieg.

epa09276477 US President Joe Biden (L) and Russian President Vladimir Putin (R) talk during their meeting at the US - Russia summit at the Villa La Grange, in Geneva, Switzerland, 16 June 2021. US Pre ...
Erfolgloses Treffen: Joe Biden (links) und Wladimir Putin 2021 in Genf.Bild: keystone

US-Präsident Trump verlangt nun von Putin, dass auch ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj anberaumt werden soll. Putin lehnt das ab. Trump könnte darum den geplanten Gipfel mit dem russischen Präsidenten platzen lassen. Noch ist einiges unklar, bevor Trump Putin die Hand schüttelt – auch der Ort des Treffens ist offen. (aargauerzeitung.ch)

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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Triumvir
08.08.2025 07:21registriert Dezember 2014
Kriegsverbrecher Putin müsste in der Schweiz verhaftet werden, denn es besteht - vollkommen zu recht - nach wie vor ein Haftbefehl gegen ihn und das stabile Genie schadet der Schweiz wirtschaftlich massiv. Es gibt deshalb keinen vernünftigen Grund diese beiden bei uns willkommen zu heissen.
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Mentos
08.08.2025 07:37registriert Mai 2020
Zuerst schlucken wir 39 % wie einen bitteren Tee, ohne auch nur den Löffel zu rühren. Jetzt wollen wir offenbar auch noch einem Kriegsverbrecher die rote Teppichkante ausrollen – und dann so tun, als hätten wir keine Handschellen im Haus. Das ist nicht Politik, das ist Schildbürgerstreich 2.0: deluxe-Edition.
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Quipu
08.08.2025 07:51registriert Februar 2025
Ausgerechnet. Friedensmission in der Schweiz, um Trump die Füsse zu küssen. Aufwachen!
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