Die sudanesische Armee und ihre Gegner von der Miliz RSF sollen sich Mitte August zu Friedensgesprächen in der Schweiz treffen. Das gaben die USA am Dienstagabend bekannt. Sie hätten die Konfliktparteien zu der Konferenz eingeladen.
Ziel sei ein Ende des Konflikts, erklärte US-Aussenminister Antony Blinken. «Die Vereinigten Staaten haben die sudanesischen Streitkräfte (SAF) und die schnellen paramilitärischen Unterstützungskräfte (RSF) eingeladen, an Waffenstillstandsgesprächen unter der Vermittlung der Vereinigten Staaten teilzunehmen, die am 14. August in der Schweiz beginnen werden», hiess es in einer Mitteilung Blinkens.
Saudi-Arabien wirkt als Mitveranstalter des Treffens mit. An den Gesprächen sollen den Angaben zufolge die Afrikanische Union, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Vereinten Nationen als Beobachter teilnehmen.
Ziel sei es, die Kampfhandlungen im Sudan einzustellen, den Bedürftigen Zugang zu humanitärer Hilfe zu gewähren sowie einen starken Kontrollmechanismus einzurichten, damit die Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen garantiert sei, führte Blinken aus.
Die USA erklärten, dass es nicht darum gehen werde, «weiterreichende politische Fragen zu erörtern». Frühere Verhandlungsrunden in Dschidda, in Saudi-Arabien, waren erfolglos geblieben.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten reagierte bis am Abend nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Seit mehr als einem Jahr herrscht im Sudan ein blutiger Machtkampf zwischen de-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Der Konflikt führte zu Zehntausenden Toten und trieb nach Uno-Angaben fast zehn Millionen Menschen in die Flucht. Aktuell sind die Menschen im Sudan von einer Hungersnot bedroht.
Trotz der schweren humanitären Krise haben sich viele Hilfsorganisationen aus Sorge um die Sicherheit aus dem Sudan zurückgezogen. Ärzte ohne Grenzen, die dort noch aktiv sind, klagten, die Kriegsparteien hätten keinerlei Respekt vor der Zivilbevölkerung. Die sudanesische Sicherheitsbehörden forderten Ausländerinnen und Ausländer im Bundesstaat Khartum vor zehn Tagen zum Verlassen der Region auf. (sda)