Ob in der Primar-, der Berufs- oder der Hochschule: An Prüfungen herrscht für viele innerlicher Ausnahmezustand. Besonders ärgerlich wird es, wenn das innere Chaos noch durch solches von aussen angereichert wird. So lassen Studierende der Universität Zürich aktuell ihren Frust über eine Jus-Prüfung ab.
Die Prüfungsaufsicht hat an einem Test über Handels- und Wirtschaftsrecht (HaWi) nach mehrfachen Nachfragen eine Frage noch während der Prüfungsdauer präzisiert, wie die Universität Zürich auf Anfrage des «Blicks» schreibt. Doch wie mehrere Jus-Studierende gegenüber der Zeitung sagen, sei dies erst eine Stunde nach Prüfungsbeginn passiert.
Viele der Geprüften hätten die Frage auf eine völlig andere Art interpretiert und ihre Antwort deshalb ein weiteres Mal formulieren müssen. Sie beklagen, dass die Prüfungszeit aber nur um 30 Minuten verlängert wurde. Und besonders bitter: Die umstrittene Frage macht 70 Prozent der Gesamtprüfung aus, wie der «Blick» weiss.
Dementsprechend genervt zeigen sich die Studierenden: «Ich finde es einfach mega schade.» Ich habe mich so gut auf HaWi vorbereitet. Um dann zu merken, dass es nicht an meinem Wissen scheitern wird, sondern daran, dass ich das Wissen nicht einmal zeigen kann, weil die Aufgabe so unklar formuliert ist», schreibt einer auf der Social-Media-Plattform Jodel unter «#HaWiGate».
Das Dekanat habe bereits mehrere Beschwerden von Studierenden zur Prüfung erhalten. Ob die Bewertung der Prüfung deswegen angepasst werde, wisse man hingegen noch nicht. (leo)