«Ich war halt noch jung»: FCZ-Spieler Denoon wegen Betrugs verurteilt
Denoon wurde im abgekürzten Verfahren zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten verurteilt. Die Probezeit beträgt zwei Jahre. Der Richter bestätigte den zwischen der Staatsanwaltschaft und dem Beschuldigten ausgehandelten Urteilsvorschlag nach einer kurzen Verhandlung am Dienstagnachmittag.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Da es sich um ein abgekürztes Verfahren handelt, sind die Möglichkeiten für einen Weiterzug des Entscheids an das Zürcher Obergericht jedoch stark eingeschränkt. Es bedeutet, dass der Beschuldigte grundsätzlich geständig ist und den Urteilsvorschlag der Staatsanwaltschaft akzeptiert.
Nach dem Urteil erklärte der 21-Jährige den Medien seine Taten gemäss «20 Minuten» so: «Ich war halt noch jung. Das war vor drei Jahren, ich habe daraus gelernt.» Weshalb das Interesse an dem Fall so gross sei, könne er sich nicht erklären: «Ich bin nicht Ronaldo, ich bin noch nicht einmal in der A-Nati.»
Den Lebensunterhalt finanziert
Die Staatsanwaltschaft warf Denoon vor, zwischen Mai 2022 und März 2023 insgesamt 37 Pakete bei Galaxus bestellt zu haben. Damals spielte Denoon als Verteidiger für die U21 und verdiente nur wenig Geld. Mit den Betrügereien finanzierte er seinen Lebensunterhalt.
Sein Vorgehen war immer ähnlich: Er bestellte Waren – grösstenteils Smartphones von Apple – etwa im Namen von Bekannten oder Verwandten. Als Lieferadresse nannte er deren Wohnort. Er bezahlte die Geräte per Kreditkarte und gab anschliessend wahrheitswidrig an, dass die Pakete nicht angekommen seien. Das Geld wurde ihm erstattet. So betrog er Galaxus mit einem Päckli-Trick um über 70'000 Franken.
Rücksendungen manipuliert
In anderen Fällen liess er die Sendungen an Pickup-Stores liefern. Er retournierte die Pakete angeblich. Doch darin befand sich Abfall, der dem Gewicht des eigentlichen Inhalts entsprach.
Dazu entfernte der 21-Jährige die Strichcodes und manipulierte die Barcodes der Rücksendeetiketten. Später meldete er sich beim Kundendienst und erkundigte sich nach der Rückzahlung seines Geldes, obwohl er wusste, dass die Pakete noch bei der Post lagen.
Aufgrund der Manipulationen an Gewicht und Barcodes erschien den Mitarbeitenden aus der Ferne alles korrekt, sodass sie das Geld überwiesen. Als die Pakete mit dem Abfall ankamen, konnten die Mitarbeitenden aufgrund der fehlenden Strichcodes jedoch keine Kundenzuordnung mehr vornehmen.
Neben den Päckli-Betrügereien warf die Staatsanwaltschaft Denoon auch Verkehrsdelikte vor. So soll er Ende 2023 in einer 30er-Zone in Zürich mit 56 km/h unterwegs gewesen sein. Im April 2025 wurde er ausserdem am Steuer erwischt, obwohl ihm der Führerschein auf Probe auf unbestimmte Zeit entzogen worden war.
Der Schweizer spielt seit Sommer 2025 leihweise für Pisa in der italienischen Serie A. Seine Verhaftung im Februar 2025 hatte für grosses Aufsehen gesorgt. Denoon sass knapp zwei Tage in Untersuchungshaft.
FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagte gegenüber dem «Blick» damals, er denke, dass es sich «hier nicht um einen dramatischen Fall» handle. Ein Rausschmiss war für ihn kein Thema, weil keine Gewalt im Spiel war. (abu/nib/sda)
