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Ex-FCZ-Spieler Daniel Denoon wegen Betrugs verurteilt

Daniel Denoon (FCZ) im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen Zuerich, FCZ, und FC St.Gallen 1879, SG, im Letzigrund, am Sonntag, 9 Februar 2025 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Derzeit ist Daniel Denoon vom FC Zürich in die Serie A verliehen.Bild: keystone

«Ich war halt noch jung»: FCZ-Spieler Denoon wegen Betrugs verurteilt

Das Bezirksgericht Bülach hat den nach Italien ausgeliehenen FCZ-Fussballer Daniel Denoon wegen gewerbsmässigen Betrugs schuldig gesprochen. Er betrog Galaxus mit einem Päckli-Trick um über 70'000 Franken.
18.11.2025, 14:4518.11.2025, 18:02

Denoon wurde im abgekürzten Verfahren zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 24 Monaten verurteilt. Die Probezeit beträgt zwei Jahre. Der Richter bestätigte den zwischen der Staatsanwaltschaft und dem Beschuldigten ausgehandelten Urteilsvorschlag nach einer kurzen Verhandlung am Dienstagnachmittag.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Da es sich um ein abgekürztes Verfahren handelt, sind die Möglichkeiten für einen Weiterzug des Entscheids an das Zürcher Obergericht jedoch stark eingeschränkt. Es bedeutet, dass der Beschuldigte grundsätzlich geständig ist und den Urteilsvorschlag der Staatsanwaltschaft akzeptiert.

Nach dem Urteil erklärte der 21-Jährige den Medien seine Taten gemäss «20 Minuten» so: «Ich war halt noch jung. Das war vor drei Jahren, ich habe daraus gelernt.» Weshalb das Interesse an dem Fall so gross sei, könne er sich nicht erklären: «Ich bin nicht Ronaldo, ich bin noch nicht einmal in der A-Nati.»

Den Lebensunterhalt finanziert

Die Staatsanwaltschaft warf Denoon vor, zwischen Mai 2022 und März 2023 insgesamt 37 Pakete bei Galaxus bestellt zu haben. Damals spielte Denoon als Verteidiger für die U21 und verdiente nur wenig Geld. Mit den Betrügereien finanzierte er seinen Lebensunterhalt.

Sein Vorgehen war immer ähnlich: Er bestellte Waren – grösstenteils Smartphones von Apple – etwa im Namen von Bekannten oder Verwandten. Als Lieferadresse nannte er deren Wohnort. Er bezahlte die Geräte per Kreditkarte und gab anschliessend wahrheitswidrig an, dass die Pakete nicht angekommen seien. Das Geld wurde ihm erstattet. So betrog er Galaxus mit einem Päckli-Trick um über 70'000 Franken.

Rücksendungen manipuliert

In anderen Fällen liess er die Sendungen an Pickup-Stores liefern. Er retournierte die Pakete angeblich. Doch darin befand sich Abfall, der dem Gewicht des eigentlichen Inhalts entsprach.

Dazu entfernte der 21-Jährige die Strichcodes und manipulierte die Barcodes der Rücksendeetiketten. Später meldete er sich beim Kundendienst und erkundigte sich nach der Rückzahlung seines Geldes, obwohl er wusste, dass die Pakete noch bei der Post lagen.

Daniel Denoon Pisa during warmup during Pisa SC vs Udinese Calcio, Italian soccer Serie A match in Pisa, Italy, September 14 2025 PUBLICATIONxNOTxINxITA Copyright: xGabrielexMasotti/IPAxSportx/xipa-ag ...
Seit Sommer ist Denoon an Pisa ausgeliehen.Bild: www.imago-images.de

Aufgrund der Manipulationen an Gewicht und Barcodes erschien den Mitarbeitenden aus der Ferne alles korrekt, sodass sie das Geld überwiesen. Als die Pakete mit dem Abfall ankamen, konnten die Mitarbeitenden aufgrund der fehlenden Strichcodes jedoch keine Kundenzuordnung mehr vornehmen.

Neben den Päckli-Betrügereien warf die Staatsanwaltschaft Denoon auch Verkehrsdelikte vor. So soll er Ende 2023 in einer 30er-Zone in Zürich mit 56 km/h unterwegs gewesen sein. Im April 2025 wurde er ausserdem am Steuer erwischt, obwohl ihm der Führerschein auf Probe auf unbestimmte Zeit entzogen worden war.

Der Schweizer spielt seit Sommer 2025 leihweise für Pisa in der italienischen Serie A. Seine Verhaftung im Februar 2025 hatte für grosses Aufsehen gesorgt. Denoon sass knapp zwei Tage in Untersuchungshaft.

FCZ-Präsident Ancillo Canepa sagte gegenüber dem «Blick» damals, er denke, dass es sich «hier nicht um einen dramatischen Fall» handle. Ein Rausschmiss war für ihn kein Thema, weil keine Gewalt im Spiel war. (abu/nib/sda)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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scotch
18.11.2025 08:14registriert September 2018
Beim FCZ möchte man richtig gerne arbeiten. Da gibt es empathische Sportchefs, ausländische Spieler mit "interessanten" Haltungen gegenüber Frauen und junge Spieler, die als Hobby grosse Versandhäuser bescheissen.

Gut, haben sie einen integren Sportchef, der das alles nicht so schlimm findet.

Ironie aus
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Bernhard K.
18.11.2025 08:59registriert September 2016
Zur Präzisierung: Der Spieler spielt nicht mehr beim FCZ, weil er an Pisa ausgeliehen ist, gehört ihm aber immer noch.
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TanteERROR
18.11.2025 13:11registriert April 2022
Was genau muss man beim FCZ eigentlich tun, um rausgeschmissen zu werden? Betrug im hohen fünfstelligen Bereich reichen nicht aus? Wow. Wo habe diese Leute Anstand und Moral verloren?
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