Schweiz
Justiz

Mitteilungsspalte beim Einzahlungsschein: Beleidigungen können teuer werden

Arschloch oder doch Scholarch? Diese Beschimpfung war kreativ, kam aber teuer

21.01.2020, 17:2921.01.2020, 17:29
Noemi Lea Landolt / ch media
Mehr «Schweiz»
Für das Bundesgericht ist der Fall klar (Symbolbild).
Für das Bundesgericht ist der Fall klar (Symbolbild).bild: Hanspeter bärtschi

Ein Mann – nennen wir ihn Bruno – ist unlängst gerichtlich dazu verpflichtet worden, einer Person – nennen wir sie Peter – 1957.50 Franken zu bezahlen. Bruno hat das Geld überwiesen, indem er neun Einzahlungsscheine ausfüllte und in der Mitteilungsspalte jedes Einzahlungsscheins jeweils einen Grossbuchstaben anbrachte.

Aus den verwendeten Buchstaben lässt sich das Wort «Arschloch» bilden. Bruno wurde deshalb wegen Beschimpfung verurteilt. Er hat die Sache bis vors Bundesgericht gezogen, wo er argumentierte, Peter habe keinen Grund gehabt, die Buchstaben zu einem Wort zusammenzusetzen und nach einer Botschaft zu suchen.

Die höchsten Richter sehen das anders. Sie gehen mit der Vorinstanz einig, die festhielt, dass sich aus den neun Buchstaben nur die Worte «Arschloch» und «Scholarch» bilden lassen. Letzteres bezeichne den Leiter einer höheren Bildungseinrichtung. Es sei absurd anzunehmen, dass Bruno Peter ebendieses Wort habe mitteilen wollen.

Urteil: 6B_1232/2019

Lesen Sie auch

Unseren Artikel vom Prozess vor Obergericht: Scholarch oder Arschloch? Das ist hier die Frage (bzbasel.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
8
Ferienreisende brauchen viel Geduld: 11 Kilometer Stau vor dem Gotthard
Ferienreisende in Richtung Tessin und Italien brauchen am Samstag Geduld: Vor dem Gotthard-Nordportal staute sich der Verkehr um 10 Uhr zwischen Erstfeld und Göschenen UR auf einer Länge von elf Kilometern.
Zur Story